Wintersaat durchschnittlich, Trockenheit macht Sommergetreide zu schaffen

„Die Wintersaat lässt noch auf durchschnittliche Erträge hoffen, die Sommergetreideernte wird voraussichtlich den Erwartungen nicht gerecht werden“, teilt der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute in Schwerin mit.


Auf leichten Ackerstandorten sind erste Trockenschäden zu beobachten. Die weitere Entwicklung hänge nach Auffassung von Minister Dr. Backhaus von der Niederschlagsmenge und -entwicklung in den kommenden 14 Tagen ab. Nach guter fachlicher Praxis behandelte Rapsflächen sehen gesund aus und zeigen keine, durch Schadinsekten hervorgerufene Symptome. Auf leichteren Standorten werden örtlich Trockenschäden sichtbar, die sich auf den Ertrag auswirken können. Derzeit sind aber noch die Voraussetzungen für eine durchschnittliche Ernte gegeben. Vielversprechend sind die Bestandesdichten bei Wintergetreide. Dort kann der Gesundheitszustand überwiegend als gut eingeschätzt werden.

Eine gute Ernte ist nach derzeitigem Stand möglich. Schwierigkeiten kann es bei weiter anhaltender Trockenheit geben, da die Wintersaat aufgrund des bis Mitte April permanent ausreichenden Wasserangebotes nur ein spärliches Wurzelsystem ausgebildet hat. Die Sommergetreide-Bestände befinden sich gegenwärtig in der sogenannten Schossphase. Späte Aussaat und ungünstige Auflaufbedingungen begründen verbreitet schwache Bestände. Örtlich kommt es zur Erstbesiedlung durch Blattläuse und Erstauftreten von Netzflecken und Rynchosporium in Sommergerstebeständen. Insgesamt wird im Sommergetreide eine weniger gute Ernte erwartet. Der Mais ist aufgrund der günstigen Bedingungen vor der Aussaat zügig aufgelaufen.

Gegenwärtig ist verbreitet mit einem hohen Unkrautdruck zu rechnen. Herbizide können ihre Wirkung aufgrund der Trockenheit nicht voll entfalten. Die Mehrzahl der Kartoffeln ist ebenfalls aufgelaufen. Der Zuflug von Virusübertragenden Blattläusen steht bevor, die Betriebe sind über den Blattlauswarndienst informiert. Die Unkrautbekämpfung ist angelaufen, wegen der Trockenheit allerdings nicht immer wirksam. Das betrifft auch die Zuckerrüben. Deren Bestandsdichten liegen im optimalen Bereich. Der Befall durch die Rübenfliege ist derzeit gering.

Der Entwicklungsstand beim Grünland ist entsprechend dem Standort sehr unterschiedlich. Besonders auf Niedermoorflächen war wegen später Befahrbarkeit erst relativ spät die Frühjahrspflege und -düngung möglich. Dennoch werden für den ersten Aufwuchs gute Erträge gemeldet. Beim Ackergras/Leguminosengras konnten trotz zögerlicher Frühjahrsentwicklung, zum Teil später Pflege und Düngung überwiegend gute, teilweise höhere Erträge als im Durchschnitt der Jahre erreicht werden. Die Silierbedingungen für den ersten Aufwuchs aller Futterkulturen waren günstig.

Die Möglichkeiten hohe Futterqualitäten zu erzielen, waren bisher gut. Ertrag und Qualität weiterer Aufwüchse sind nun vorrangig abhängig von der Wasserverfügbarkeit.