Willkürliche Grenzen zwischen Kulturräumen bringen keinen Cent mehr

Die gestern vorgestellte Studie einer Hamburger Unternehmensberatung zur Theater- und Orchesterstruktur in Mecklenburg-Vorpommern, die die Schaffung von zwei Kulturkooperationsräumen im Norden und Süden des Landes vorsieht, ändert nach Ansicht des kulturpolitischen Sprechers der Linksfraktion, Torsten Koplin, nichts an der grundsätzlichen Kritik am Eckpunktepapier der Landesregierung.

„Ob nun die Grenzen zwischen zwei Kulturräumen willkürlich von Nord nach Süd oder von West nach Ost gezogen werden, ändert nichts an der Tatsache, dass die Schaffung solcher Theaterkombinate allein dem Finanzdiktat geschuldet ist“, erklärte Koplin am Freitag. Auch dieses Konzept vernachlässige historisch gewachsene Kulturräume mit ihren vielfältigen Angeboten und bringe nicht einen Cent mehr in die klammen Theater- und Orchesterkassen.

„Die seit 1994 unveränderte Höhe der Fördermittel von 35,8 Millionen Euro bis 2020 einzufrieren wird nicht nur die Theater und Orchester, sondern den gesamten Kulturbetrieb schädigen“, sagte Koplin. „Um die Kostenentwicklung insbesondere bei Tarifen und Betriebskosten angemessen zu berücksichtigen, müssen die Mittel jährlich um 2,5 Prozent dynamisiert werden“, betonte er.

Claudia Schreyer