Wild & Fisch – Naturprodukte und Hege im Mittelpunkt der Landeswildtage 2008

Gemeinsam mit den Präsidenten des Landesjagd- und des Landesanglerverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Volker Böhning und Prof. Dr. Karl-Heinz Brillowski, eröffnet heute der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus die Landeswildtage 2008 auf dem Schlossplatz in Ludwigslust.

„Naturprodukten wie Wild und Fisch und seinen exklusiven Eigenschaften mehr Beachtung zu schenken und sie verstärkt für den Markt hochwertiger Produkte aus Mecklenburg-Vorpommern zu entwickeln – diese Idee stand von Anfang an hinter den Landeswildtagen“, erinnert der Minister anlässlich der achten Auflage der Veranstaltung. „Inzwischen gibt es hierfür mit „NATÜRLICH WILD aus MV“ auch ein gemeinsames Motto, dass sich in die Landeskampagne „MV tut gut“ hervorragend einfügt.“

Erfolge zeigten sich einerseits in der Ansiedlung, der Modernisierung und dem Ausbau von Wildverarbeitungskapazitäten, wie erst kürzlich in Dobbertin, aber auch in der zunehmenden Nachfrage nach Wild- und Fischerzeugnissen durch die Verbraucher. „Kunden sind ernährungsbewusster denn je, da bleiben die besonderen Vorzüge von Wild und Fisch wie hohe Anteile unverzichtbarer Amino- und leicht verfügbarer Fettsäuren nicht verborgen – wenn sie nur gut genug beworben und zu akzeptablen Preisen angeboten werden!“, stellt der Minister heraus.

Immerhin brächte es die Jägerschaft im Land auf eine Schalenwildstrecke von 125 000 Stück jährlich mit einem Gesamtgewicht von rund 3 000 Tonnen. Die Berufsfischerei erzeuge allein in der Binnenfischerei und der Aquakultur knapp 850 Tonnen pro Jahr, was allerdings noch nicht befriedigend könne, wenn die Eigenproduktion hier den Bedarf im Land nicht decke. „Der Selbstversorgungsgrad der Jäger und Angler dagegen dürfte hierzulande hervorragend sein, was ich ausdrücklich begrüße, denn das naturverträgliche und nachhaltige Jagen und Fischen ist stets auch mit der entsprechenden Hege der Bestände und Pflege der Reviere verbunden – eine Leistung von hohem gesellschaftlichem Wert“, unterstreicht der Minister.

Unter diesem Aspekt gehöre es zu den Aufgaben der die Natur schützenden und zugleich nutzenden Verbände, seltenen oder gar vom Aussterben bedrohten Tieren – wie beispielsweise dem Wolf – die Rückkehr in ihre ursprünglichen Lebensräume zu ermöglichen, insbesondere wenn dies im Zuge einer natürlichen Wiederbesiedlung erfolgt. Daher begrüßt Dr. Backhaus die vom Jagdverband initiierte und in den Rahmen der Landeswildtage integrierte Fachtagung „Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern“, von der er sich weitere Anregungen für ein Wolfsmanagement wünscht, das in der Gesellschaft breite Akzeptanz finden müsse.

Die Landesregierung werde diesen Prozess aktiv begleiten, indem nicht nur Schäden ausgeglichen würden, die Wölfe gelegentlich in Nutztierhaltungen anrichteten, sondern den Tierhaltern Hilfestellung bei der vorausschauenden Schadensabwehr gegeben werde. „Wir werden schnellstmöglich eine entsprechende Richtlinie auf den Weg bringen, wonach wir Investitionen in diesem Bereich kräftig unterstützen“, kündigte der Minister an.

Ausdrücklich dankte Minister Dr. Backhaus dem Kreisjagdverband Ludwigslust, der die Landeswildtage seit Anbeginn besonders engagiert vorbereitet, der Stadt Ludwigslust, der Landesforstanstalt sowie der Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern für die wiederum tatkräftige und großzügige Unterstützung der traditionellen Veranstaltung.