Wie sich Hobbyhandwerker vor Unfällen schützen

KKH-Allianz: Sicherheitsvorkehrungen – das A und O
Schwerin, 14. April 2010 – Etwa alle sechs Sekunden ereignet sich in Deutschland zu Hause oder in der Freizeit ein teils folgenschwerer Unfall. Das hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin herausgefunden. „Besonders häufig passieren Unfälle bei Heimwerkerarbeiten“, sagt Sven Gäsert, Leiter des KKH-Allianz Servicezentrums in Schwerin. Wände tapezieren, Fenster streichen, Fliesen verlegen, Schränke bauen: Selbermachen ist seit Jahren im Trend und hilft, Geld zu sparen. Hinzu kommt nach getaner Arbeit der Stolz auf die eigene Leistung. Doch Vorsicht! Alljährlich ereignen sich rund 250.000 Heimwerkerunfälle beim Renovieren, Hausbau und Tüfteln in der Hobbywerkstatt. Die Folgen: offene Wunden, Prellungen und Knochenbrüche. „Mal ist zu geringe Kenntnis die Ursache dafür, mal Konzentrationsmangel, Leichtsinn oder Eile und häufig auch fehlende Schutzkleidung“, zählt Sven Gäsert auf. Die KKH-Allianz hat wichtige Sicherheitstipps für alle Hobbyhandwerker zusammengestellt:


Gute Vorbereitung

* Bereiten Sie Ihren Arbeitsplatz sorgfältig vor. Stolperfallen wie umher liegende Werkzeuge und Kabel vermeiden.
* Nur sicherheitsgeprüfte, ausreichend hohe Leitern benutzen und diese standsicher aufstellen.
* Lesen Sie genau die Gebrauchsanweisung für Schleif-, Bohrmaschine & Co., bevor Sie erstmals damit arbeiten. Unsachgemäße Bedienung erhöht das Unfallrisiko.
* Vor jedem Einsatz vom einwandfreien Zustand der Werkzeuge und Geräte überzeugen (Beschädigungen, defekte Gehäuse und fehlende Schutzeinrichtungen ausschließen). Und: Werkzeuge bestimmungsgemäß verwenden.
* Nur geprüfte Elektrogeräte mit dem VDE- oder GS-Zeichen einsetzen.
* Kinder sollten sich nicht in der Nähe des Arbeitsbereichs aufhalten. Sie können Gefahren nicht einschätzen und auch ablenken.


Schützende Arbeitskleidung

* Bequeme, aber möglichst eng anliegende Kleidung und festes Schuhwerk tragen. Langes Haar zurückbinden. Keinen Schmuck bei der Arbeit anlegen.
* Wer alte Fliesen von den Wänden abschlägt oder herumfliegenden Metallspänen ausgesetzt ist, sollte unbedingt eine Schutzbrille tragen, damit kleine Materialteile nicht in die Augen geraten.
* Bei Schleifarbeiten oder auch beim Einsatz lösemittelhaltiger Farben und Lacke eine Atemmaske zum Schutz vor feinen Partikeln tragen.
* Wer Holzarbeiten durchführt, kann mit Arbeitshandschuhen aus Textil oder Leder Verletzungen durch Splitter oder Späne vorbeugen. Sie schützen auch bei Arbeiten mit heißen oder ätzenden Flüssigkeiten.
* Beim Einsatz lautstarker Maschinen wie Winkelschleifer oder Kreissäge für Gehörschutz sorgen. Der Fachhandel berät, ob Ohrstöpsel reichen oder Kapselgehörschutz nötig ist.

Hektik vermeiden und Erholung nicht vergessen

* Wer in Eile handwerkliche Arbeiten ausführt, macht eher mal einen Fehltritt von der Leiter oder zieht das Schneidewerkzeug zum Körper hin statt vom Körper weg. Daher immer ausreichend Zeit einplanen.
* Regelmäßig ausreichende Pausen gönnen, am besten an der frischen Luft. Denn wer erschöpft auf die Leiter steigt oder unkonzentriert zur Bohrmaschine greift, kann ebenfalls leicht zum Unfallopfer werden.