Werftstandorte: Machtwort der Bundeskanzlerin erforderlich

Nach Ansicht des Vorsitzenden und wirtschaftspolitischen Sprechers der Linksfraktion, Helmut Holter, ist die Verlängerung der Transfergesellschaften der ehemaligen Wadan-Werften in Rostock und Wismar bis Ende Juli die richtige Entscheidung. „Im Interesse der Beschäftigten und den Erhalt der Standorte mit ihrem Know-how ist dies eine folgerichtige Maßnahme“, erklärte Holter.

„Mit der Beteiligung an der Finanzierung der Transfergesellschaft sowie an den  laufenden Kosten wird das Land seiner Verantwortung gerecht und geht erneut in große Vorleistung“, so Holter. Es sei nun allerdings höchste Zeit, dass auch der Bund endlich zu seiner Verantwortung steht und ein stärkeres Engagement an den Tag legt. „Mir ist auch völlig unverständlich, warum die Bundeskanzlerin einen großen Bogen um Mecklenburg-Vorpommern macht, obwohl sie hier ihren Wahlkreis hat“, sagte Holter. Um Unterstützung für die wichtigen Industriestandorte in M-V zu signalisieren, reiche es eben nicht, nur zum Grillen und zu Fasching einen Abstecher hierher zu machen. „Wir erwarten ein Machtwort der Kanzlerin!“, betonte Holter.

„Der Bund muss endlich alle die ihm zur Verfügung stehenden Mittel nutzen“, so Holter. Erforderlich sind ganz konkrete finanzielle Hilfen und eine nachhaltige maritime Industriepolitik mit entsprechenden Konzepten. „Dazu gehört auch eine besondere Förderung umweltschonender und energiesparender Technologien mit dem Ziel einer umweltgerechten Schifffahrts- und Schiffbauindustrie“, sagte Holter. Die maritime Wirtschaft mit all ihren Verknüpfungen sei nicht nur für die Zukunft der Küstenländer, sondern für ganz Deutschland unverzichtbar.

Um die Zukunft der Werften zu sichern, sind allerdings weitere durchfinanzierte Aufträge erforderlich. „Hier sehen wir auch die Banken als Kreditgeber in der Pflicht, sie selbst haben schließlich in der Finanzkrise von milliardenschweren Hilfspaketen profitiert“, betonte Holter.

Claudia Schreyer