Weltcup-Silber schwer erkämpft

Stephan Krüger rudert in Luzern auf einen Podiumsplatz


Beim Weltcupfinale der internationalen Ruderelite auf dem schweizerischem Rotsee gelang dem 26-jährigen Sportsoldaten vom ORC Rostock die Rückkehr in die absolute Weltspitze. Wieder mit „Stammpersonal“ Marcel Hacker an Bord des Doppelzweiers musste die deutsche Top-Crew nur den Weltmeistern aus Croatien die oberste Podiumsstufe überlassen.

Nach zwei Siegen im Vor- und Halbfinale avancierten das Duo von Coach Meinhard Rahn zum ersten Jäger der Sinkovic Brüder Martin und Valent. Beim Spurt über die Ziellinie fehlten ihnen 2,2 Sekunden auf die aktuell schnellste Crew in dieser Bootsklasse.

„Wir haben sie am Start nicht halten können. Danach haben sie den Vorsprung clever verwaltet und verdient gewonnen. Aber mit Australien und Italien haben wir uns vor dem WM-Podium des letzten Jahres platziert – was Mut auf die WM Anfang September macht.“, skizzierte Rostocks Wikinger das Rennen zufrieden.

Von Luzern geht es für die deutschen Skull-ASSE ins österreichische Weißensee. In einem knapp dreiwöchigen Trainingslager zum „Auftanken“ Richtung WM. Was Stephan gelang, blieb für ORC-Vereinskollegin Marie-Louise Dräger diesmal leider unerreicht.

Der Doppelzweier der leichten Frauen wird von den Damen aus Übersee dominiert. Neben den Deutschen erreichte nur Europameister GB das Finale der besten sechs Boote. Neuseeland, Südafrika und Team USA teilten sich die Plätze auf dem Podium. Mit Abstand folgten die Britinnen, Australien und das DRV-Boot mit Marie und Fini Sturm.

„Wir haben in der bisherigen Saison einige Körner verloren, aber uns unter den Besten etabliert und optimistisch stimmt.“, zeigte sich die 34-jährige Rostockerin nicht unzufrieden mit dem Erreichten.

Die nächsten Trainingswochen werden die Beiden und ihr Coach Andreas Herdlitschke auf der Warnow in Kessin absolvieren. Besser lief es für die deutschen Doppelvierer der Frauen und Männer, die in Luzern triumphierten. Dass verpasste der Deutschlandachter nur denkbar knapp.

Als die Briten die Ziellinie überquerten, hatten die Crew hinter Schlagmann Hannes Ocik noch gut 8 Hundertstel einer Sekunde zu rudern. „Ich könnte nur raten wieviel Zentimeter es sein könnten, aber was mehr als der Ärger darüber zählt, ist die Rückkehr nach der Niederlage vom Henley Royal.“, freute sich der Schweriner über die furiose Aufholjagd, denn zu Streckenhälfte waren die Briten enteilt und die „Kiwis“ aus Neuseeland und Australien gleichauf mit der Crew von Coach Ralf Holtmeyer.

Der sich über das Comeback, Rang 2 vor Neuseeland, mit seinen Männern freute und im ARD-Interview die Rolle des ersten Jägers auf die zweimaligen Weltmeister von der Insel sichtlich erleichtert akzeptierte.

Mit einem „Handicap“ in der Bilanz startet Julia Wärmer in die weitere WM-Vorbereitung. „Mit Platz 15 sind wir natürlich nicht zufrieden, auch wenn wir hier den Status als GERMANY ONE verteidigt haben. Ob der Achter nach dem verpassten Finaleinzug nochmals geöffnet wird ist zweitrangig, denn wir müssen an unserer Form härter als bisher arbeiten.“, bleibt die Sportpolizistin nach dem Weltcupfinale Realistin.

Text/Foto: Detlef Nuelken, Abteilungsleiter Rostock, Olympiastützpunkt M-V