Vor dem Hintergrund der geplanten Ausgliederung der Mantelredaktion der Schweriner Volkszeitung (SVZ) warnt der Vorsitzende und gewerkschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion, Prof. Dr. Wolfgang Methling, vor einer zunehmenden Tarifflucht.
„Bei allem Verständnis dafür, dass Verlage einem zunehmenden wirtschaftlichen Druck ausgesetzt sind, ist nicht zu akzeptieren, dass sich durch die anhaltenden Sparmaßnahmen die Bedingungen für die Beschäftigten massiv verschlechtern“, erklärte Methling am Donnerstag. Nachdem bereits der Kurierverlag in mehrere Einzelfirmen aufgeteilt wurde, um die Tarifbindung zu umgehen, drohe mit der jetzt angekündigten Ausgliederung der SVZ-Mantelredaktion eine weitere Einschränkung der Qualität und Vielfalt der journalistischen Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern.
„Es zeigt sich erneut, dass die Sorgen der Initiative des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) und der Gewerkschaften ‚Unser Land braucht seine Zeitungen – Qualität und Vielfalt sichern’ berechtigt sind“, sagte Methling. Neben einer Einschränkung der Pressevielfalt und der Qualität der Berichterstattung drohe auch ein weiterer Abbau regionaler Identität. „Es ist zu befürchten, dass wie im Falle der Ostsee-Zeitung die Mantelredaktion der SVZ mit einer westdeutschen Zeitung gemeinsam produziert wird – an einem Standort außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns, wo natürlich eine völlig andere Sicht auf die Dinge herrscht als bei uns“, sagte Methling.