Weiterbetrieb des Universitätsforschungskutters „GADUS“ sichergestellt

Mit Beginn des Jahres 2011 ist für die maritim orientierte Forschung und Ausbildung an der Universität Rostock wieder der Forschungskutter „GADUS“ verfügbar.

Im letzten Quartal des vergangenen Jahres wurde der erste Teil eines grundlegenden Reparatur- und Modernisierungsvorhabens für dieses Schiff realisiert. Damit ist gewährleistet, dass der  17-Meter-Holzkutter weiterhin die notwendigen bau- und sicherheitstechnischen Forderungen der zuständigen Behörden erfüllt und Studenten und Wissenschaftlern der Universität Rostock geeignete Arbeitsmöglichkeiten auf der Ostsee bietet.

Das Schiff ist inzwischen mehr als 60 Jahre alt und gehört gemeinsam mit dem Fischereiforschungsschiff „CLUPEA“, ebenfalls ein 17m-Kutter, zu den ältesten deutschen, noch aktiven Forschungsschiffen. Beide Schiffe entstanden im Rahmen eines Kutterneubauprogramms, welches zwischen 1948-1952 realisiert wurde. Hier waren 18 Werften an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns am Bau von insgesamt 365 Kuttern beteiligt, von denen 124 in der Fischwirtschaft der damaligen DDR verblieben. Die Mehrzahl der gebauten Schiffe gingen als Reparationsleistungen außer Landes.

Der Forschungskutter der Universität Rostock wurde am 17. Januar 1950 unter dem Namen „Schwerin“ in Dienst gestellt und bis 1979 in der Fischerei genutzt. Die Universität Rostock baute das Schiff  danach für ihre eigenen Belange um und setzt es seit 1983 unter dem Namen „GADUS“ für wissenschaftliche Ziele ein. Wichtige Aufgaben erfüllte das Schiff lange Zeit bei der Erforschung des sogenannten „Rügenschen Frühjahresheringsbestandes“. Zu diesem Zweck hatte das Schiff einen Stammliegeplatz in Gaager auf Rügen, wo die Universität Rostock gleichzeitig auch bis zum Jahr 2004 eine biologische Station betrieb.  In den letzten Jahren wurden die Aufgaben komplexer und vielschichtiger und vor allem: sie waren zunehmend im Ostseegebiet vor Warnemünde angesiedelt. Folgerichtig wechselte der Kutter GADUS nach Rostock und liegt jetzt im Haedgehafen.

Inzwischen spielt das Schiff eine bedeutende Rolle bei Verbund- und Kooperationsvorhaben. Mit Hilfe seiner im Jahr 2006 installierten Bordkrananlage wird bspw. regelmäßig durch Meeresbiologen der Universität die Sedimentbeprobung auf dem Ostseegrund vor Warnemünde durchgeführt. Außerordentlich wichtig sind die Kuttereinsätze im Rahmen der Forschungstaucherausbildung, die seit 1995 in Rostock durchgeführt wird. Und ohne Forschungstaucher wären die wissenschaftlichen Untersuchungen an den beiden künstlichen Ostseeriffen (Nienhagen und Rosenort) gar nicht möglich. Auch hierbei wird der Forschungskutter GADUS sehr häufig als Einsatzbasis benutzt.  Darüber hinaus steht der Kutter „GADUS“ aber allen Bereichen der Universität Rostock zur Verfügung; sein Einsatz wird am Lehrstuhl Meeresbiologie koordiniert.

Quelle: Universität Rostock