David Storl bei de Herren und Anita Marton bei den Frauen am besten
Am 12.Februar fand das 18.Internationale Kugelstoss-Meeting in Sassnitz auf Rügen statt und erneut starteten Athletinnen und Athleten mit internationalem Renommee bei diesem traditionsreichem Wettkampf im Kugelstossen.
Im Wettkampf bei den Herren siegte David Storl, der zweifache Weltmeister 2011/2013 bzw. Olympia-Zweite 2012, mit 20,86 Metern vor dem Rumänen Andrej Gag, Universiade-Zweiter 2015 bzw. Hallen-Vize-Weltmeister 2016, mit 19,82 Metern, Bodo Göder (SR Yburg Steinbach) mit 19,39 Metern und dem ehemaligen SCN-Athleten und Dritten der Olympischen Jugend-Spiele 2010, Dennis Lewke, der auf 19,30 Meter kam.
Bei den Frauen triumphierte die Olympia-Dritte 2016 Anita Marton (Ungarn) mit 18,38 Metern vor der amtierenden Weltmeisterin Christina Schwanitz (18,04 Metern) und Claudine Vita (SC Neubrandenburg, 17,78 Meter, Hallen-EM-Norm geschafft).
In der U 18-Entscheidung der Frauen jubelte Jule Steuer (SCM) über 18,01 Meter. Pascal Eichler vom LAC Erdgas Chemnitz belegte Rang eins mit 19,35 Meter in der U 20-Entscheidung der Herren. Jakob Heza aus Tschechien war hingegen in der U 18-Konkurrenz der Herren mit 18,81 Meter der Beste.
M-V und das Kugelstossen…
Sassnitz und Kugelstossen – das hat seit Jahren Tradition. Und… Ohnehin hat gerade die leichtathletische Disziplin Kugelstossen, auch bei Olympia, aus M-V-Sicht eine grosse Erfolgstradition.
Die erste olympische Kugelstoß-Medaille (Bronze) gab es 1928 für Emil Hirschfeld, dem späteren Wahl-Mecklenburger, der auch Renate Garisch-Culmberger, die Olympiazweite im Kugelstossen 1964 in Tokyo, trainierte. Der ehemalige Greifswalder Student Gerhard Stöck erkämpfte 1936 in Berlin Bronze im Kugelstossen und zudem – Gold im Speerwerfen.
Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) – der überragende Kugelstoßer aus M-V in den 2000ern
Aus M-V-Blickwinkel war in der jüngeren Sportgeschichte, in den 2000ern Jahren, Ralf Bartels vom SC Neubrandenburg der überragende Kugelstoßer, der unter anderem Hallen-Europameister 2011, Hallen-EM-Dritter 2009, Hallen-Vize-Weltmeister 2010, Europameister 2006, Vize-Europameister 2010, EM-Dritter 2002 und WM-Dritter 2005 bzw. 2009 wurde. Zweimal qualifizierte sich Ralf Bartels zudem für Olympische Spiele, so 2004 in Athen (Siebenter) und 2012 (Sechzehnter).
Auch im olympischen Kugelstoßen der Frauen sorgten Athletinnen aus M-V für Medaillen. Silber schaffte 1964, wie eingangs erwähnt, die für den SC Empor Rostock startende Renate Garisch-Culmberger.
Zweimal Olympia-Gold gab es zudem für Kugelstosserinnen aus M-V, für die gebürtige Demminerin Ilona Slupianek (1980) und für die gebürtige Grevesmühlenerin Astrid Kumbernuss (SC Neubrandenburg, 1996). Überhaupt waren Ilona Slupianek und Astrid Kumbernuss auch bei weiteren wichtigen Entscheidungen erfolgreich. Ilona Slupianek erreichte zweimal EM-Gold (1978 in Prag, 1982 in Athen) und WM-Bronze 1983. Dreimal WM-Gold (1995, 1997 und 1999), einmal EM-Gold (1990 in Split), einmal EM-Silber (1994 in Helsinki) und einmal Olympia-Bronze (2000) gewann Astrid Kumbernuss zu ihrem Olympia-Sieg 1996.
Aus Rostocker Sicht sorgten nach dem Olympia-Silber von Renate Garisch-Culmberger 1964 noch Ines Müller und Denise Hinrichs für olympische Teilnahmen im Kugelstoßen. Ines Müller, 1959 in Grimmen geboren und für den SC Empor Rostock startend, wurde 1980 Olympia-Achte und 1988 Olympia-Vierte. Denise Hinrichs, die 1987 in Rostock geboren wurde und bis 2007 für den SC Neubrandenburg startete, nahm 2008 in Peking bei Olympia teil. Ines Müller schaffte dazu bei den WM 1987 Bronze und bei den EM 1986 Silber.
Ausserdem sorgte aus M-V-Sicht in den 2000ern auch Petra Lammert (SC Neubrandenburg) für Medaillen-Glanz, so bei den Hallen-EM 2009 (Erste) und bei den EM 2006 (Dritte). Übrigens: Als Bob-Fahrerin errang Petra Lammert 2012 jeweils Silber bei den EM und WM im Frauen-Zweier-Bob.
Marko Michels