Schwesig: Ergebnisse zu EHEC geben Verbrauchern mehr Klarheit
Gesundheitsministerin Manuela Schwesig und Verbraucherschutzminister Till Backhaus haben am Freitag die neuesten Erkenntnisse zu EHEC-Erkrankungen mit Erleichterung aufgenommen. Das Robert-Koch-Institut (RKI), das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hatten zuvor Warnungen zum Verzehr von Gurken, Tomaten und Blattsalat aufgehoben. Weiterhin wird vor dem Verzehr von Sprossen gewarnt. Die Minister empfehlen weiterhin, sich an die Empfehlungen des RKI zu halten. Hygienemaßnahmen sollten auch künftig penibel beachtet werden.
„Die neuesten Erkenntnisse der Spezialisten von RKI, BfR und dem Bundesamt geben den Verbrauchern mehr Klarheit“, sagte Schwesig am Freitag. Das Ministerium für Soziales und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern schließt sich den Empfehlungen an.
Die Zahl der Neuerkrankungen ist in den vergangenen Tagen deutlich zurückgegangen. Ministerin Schwesig dankte in diesem Zusammenhang allen Verantwortlichen, die sowohl in der medizinischen Betreuung der Patienten als auch der Erforschung der Ursachen für den Ausbruch der Krankheit tätig waren.
„Ich möchte mich auch ausdrücklich bei den Wissenschaftlern der Universität Greifswald bedanken von denen ein neues Verfahren für die Therapie von HUS-Patienten entwickelt wurde und wünsche den Beteiligten viel Erfolg in ihrer weiteren Arbeit“, sagte Schwesig. Die Wissenschaftler hatten gemeinsam mit Kollegen der Universität Bonn eine Ursache für das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) gefunden und eine entsprechende Therapie entwickelt.
Der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus begrüßt die Aufhebung der Warnung vor dem Verzehr von Gurken, Tomaten und Salat durch die zuständigen Bundesbehörden. Er teilt die Auffassung, dass die Sprossen mit großer Wahrscheinlichkeit als Infektionsquelle angesehen werden. „Die Indizienkette hat sich verdichtet. Sprossen aus dem unter Verdacht stehenden Betrieb aus Niedersachsen sind in Mecklenburg-Vorpommern aus dem Handel genommen. Die Handelseinrichtungen haben hier sehr verantwortungsvoll gehandelt“, so der Minister. Der Minister verweist aber auch auf die Empfehlung der Behörden, sämtliche in Haushalten und Gastronomiebetrieben noch vorrätigen Sprossen sowie möglicherweise damit in Berührung gekommene Lebensmittel zu vernichten.
Er gehe davon aus, dass sich der Konsum von Gemüse in den nächsten Wochen wieder stabilisieren wird. „Bei regionalen Produkten habe ich ein gutes Gefühl“, so der Minister. Welche langfristigen Konsequenzen sich für die einheimischen Gemüseerzeuger ergeben, bleibe abzuwarten. „Der Schaden beträgt einige Millionen Euro, ist aber derzeit noch nicht exakt bezifferbar. Die Entschädigungen durch die EU werden den Schaden aber abmildern“, so Backhaus.
Auch wenn die Zahlen der Neuerkrankungen im Land zurückgehen, wird an dem Procedere festgehalten, dass in Auswertung der Patientenfragebögen Lebensmittelproben entnommen und auf EHEC untersucht werden.
Bislang sind im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Rostock 215 Proben eingegangen. Alle bisherigen Ergebnisse waren negativ.
Die eigentlich selbstverständliche Hygiene bei Umgang und Zubereitung von Gemüse und Salaten ist aber dennoch nach wie vor in besonderem Maße einzuhalten“, stellte der Minister klar. „Insbesondere die Gaststätten- und Küchenleiter sind aufgefordert, die Küchen- und Personalhygiene verstärkt zu überwachen und strengstens einzuhalten. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger sind nach wie vor aufgerufen, auf persönliche Hygiene besonders zu achten.“
Die Hygiene insbesondere in Restaurants werde jetzt verstärkt durch die Überwachungsbehörden kontrolliert, kündigte Dr. Backhaus an. Dies erfolge in Mecklenburg-Vorpommern in enger Abstimmung zwischen den Gesundheits- und Lebensmittelüberwachungsbehörden.
Quelle: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV