Warmes Wasser von der Sonne

Ungefähr 30 bis 50 Liter warmes Wasser verbraucht der „Durchschnittsmensch“, jeden Tag, ob Duschen, Baden, Zähneputzen, Abwasch, Hausputz oder Wäschewaschen.

Der selbstverständliche Dreh am Hahn mit dem roten Ring sorgt jedoch nicht nur für warmes Nass, sondern auch für „rote Zahlen“ in der Energiebilanz. Etwa 15 Prozent des Energieverbrauchs der privaten Haushalte gehen auf das „Konto Warmwasserbereitung“.

In Zahlen ausgedrückt: 1.700 bis 2.800 Kilowattstunden Nutzenergie schlagen in einem Durchschnittshaushalt für die Erwärmung des Wassers zu Buche. Ob das Warmwasser elektrisch aufbereitet oder über die Heizungsanlage „auf Temperatur“ gebracht wird – immer muss Energie aufgewendet werden. Die ist nicht nur teuer, sondern belastet auch die Umwelt. Sonnenkollektor heißt die umweltfreundliche Alternative, um das Badewasser durch die Sonne aufzuheizen. Die Energieberater der Verbraucherzentrale geben Tipps für alle, die sich für warmes Wasser von der Sonne erwärmen lassen wollen:

– 1.400 bis 1.800 Stunden scheint die Sonne pro Jahr in unseren Breitengraden. Diese Energie sammelt der Sonnenkollektor, der auf dem Hausdach installiert wird. Seine Größe richtet sich nach dem Warmwasserverbrauch des Haushalts: Je nach Kollektor rechnet man pro Person ein bis zwei Quadratmeter Kollektorfläche, bei einem Vier-Personen-Haushalt also zwischen vier und acht Quadratmeter. Die Kollektorflächen sollten zur Südseite ausgerichtet sein, die Neigung sollte möglichst 45 Grad betragen.

– Solaranlagen zur Warmwasserbereitung werden so ausgelegt, dass sie übers Jahr etwa 50 bis 70 Prozent des Energiebedarfs decken. „Höchstleistungen“ erbringen sie in den Sommermonaten, während sie im Winter das Wasser für die Warmwasserbereitung nur vorwärmen.

– Solaranlagen schonen die Umwelt. Denn bei ihnen gibt es keine Verbrennungsprodukte, keinen radioaktiven Abfall. Und auch keine Schadstoffemissionen. Mit einer Solaranlage zur Brauchwasserbereitung wird der Kohlendioxid-Ausstoß des Heizkessels um mehr als die Hälfte reduziert.

– Eine Solaranlage besteht aus Sonnenkollektoren und einem Warmwasserspeicher. Beide müssen aufeinander abgestimmt sein, um eine optimale Ausnutzung der Sonnenenergie zu gewährleisten.

– Im Kollektor wird das Sonnenlicht in Wärme umgewandelt und über den Wärmetauscher an den Wasserspeicher abgegeben. Je nach Bauweise unterscheidet man verschiedene Kollektortypen: Informieren Sie sich in Ihrer Energieberatung der Verbraucherzentrale, ob Flachkollektor, Vakuumflachkollektor oder Vakuumröhrenkollektor der „richtige Typ“ für Ihr Haus sind!

Fachlich versierte und anbieterunabhängige Beratung bekommt man bei den Energieberatern der Neuen Verbraucherzentrale in Mecklenburg und Vorpommern e. V. nach Voranmeldung in einem persönlichen Gespräch. Termine können unter den Telefonnummern 09001 36 37 443 (0,14 Euro/Minute aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer) oder 0381 208 70 50 vereinbart werden. Eine Übersicht über alle Beratungsstellen gibt es auch im Internet unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de.