Wandelkonzert in Bad Doberan und Heiligendamm

Am 14. Juli um 19:30 Uhr ist im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ein Wandelkonzert zu erleben, das sowohl im Festsaal der Kreisverwaltung Bad Doberan als auch im Festsaal im Grand Hotel in Heiligendamm stattfindet.

Die Strecke zwischen den Spielorten überbrückt der Besucher mit einer Sonderfahrt in der hundertjährigen Bäderbahn MOLLI. Zu hören sind das Duo Brillaner (Klarinette und Klavier) und der Violoncellist Julian Arp.

Duo Brillaner1999 gründeten Shirley Brill und Jonathan Aner das Duo Brillaner. Gemeinsam gaben sie bereits zahlreiche Kammermusikabende u. a. in der Berliner Philharmonie. Das Duo erhielt ein Stipendium des Amerika-Israel Kulturvereins und der Ronen-Stiftung. 2003 belegten sie den ersten Platz beim Wettbewerb um den 40. Possehl-Musikpreis. Im Frühjahr 2008 folgte das Debüt in der New Yorker Carnegie Hall.

Julian Arp studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, zunächst in der Meisterklasse von Boris Pergamenschikow, später bei David Geringas. Neben dem Studium nahm er an internationalen Meisterkursen bei György Kurtág, Bernard Greenhouse, Steven Isserlis, Lynn Harrell, und Ralph Kirshbaum teil. Er konzertiert als Solist und Kammermusiker im In- und Ausland, u. a. mit den Berliner Sinfonikern, dem Radio-Sinfonieorchester Berlin und dem Rheingau Musik Festival. Als Stipendiat wurde er u. a. von der Jürgen Ponto-Stiftung sowie der Kira Auguste Prinzessin von Preußen Musik und Kultur Sfiftung gefördert. Die Kronberg Academy erkannte ihm 2004 das erstmalig vergebene Boris Pergamenschikow-Stipendium zu.

Als Ludwig van Beethoven im Jahr 1797 sein Klarinettentrio B-Dur op. 11 vollendete, war die Besetzung dieser Gattung so ungewöhnlich und modern für die damaligen Hörgewohnheiten, dass Beethoven entschied, eine zweite Fassung anzufertigen, in der er die Klarinettenstimme für Violine umschrieb. Beide Versionen sind bis heute beliebte Repertoirestücke. Das Klarinettentrio a-Moll op. 40 des eher unbekannten Komponisten Carl Frühling steht stilistisch ganz im Zeichen der Romantik. Insbesondere dem britischen Cellisten Steven Isserlis ist die Wiederentdeckung und Einspielung des Klarinettentrios zu verdanken.

Das klassizistische Gebäude der Kreisverwaltung Bad Doberan wurde 1801 als Speisehaus für die zum Ende des 19. Jahrhunderts immer zahlreicher werdenden Badegäste an der Ostsee erbaut. 1820 wurde der neue Saal des Salongebäudes angebaut. Die Innendekoration im Empire-Stil repräsentierte eindrucksvoll die Noblesse des Erholungs- und Vergnügungstourismus zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Bei der Umwandlung des Salongebäudes 1879 zum Rathaus und Amtsgericht wurden innen und außen einschneidende Veränderungen vorgenommen, der Festsaal jedoch blieb im Wesentlichen bis heute unverändert und ist somit ein originales Zeugnis der feudalen Blütezeit des Ostseebades.

Königin Luise von Preußen, Wilhelm Humboldt, Lord Nelson, Franz Kafka und Felix Mendelssohn Bartholdy; sie alle residierten in der „Weißen Stadt am Meer“. Heiligendamm ist das älteste Seebad Deutschlands und wurde 1793 am Strand von Doberan gegründet. Mehrere renommierte Baumeister pflegten die Architektur der Anlage, ganz im Sinne der Romantik, in die Gegebenheiten der Landschaft ein.

Karten für das Konzert, das Programm der Saison sowie alle weiteren Informationen sind im Internet unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 – 591 85 85 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Die Abendkassengebühr beträgt 2,- Euro pro Karte.

Programm
Mi. 14.07., 19:30 Uhr
Bad Doberan, Festsaal in der Kreisverwaltung
Heiligendamm, Festsaal im Grand Hotel
Junge Elite
Wandelkonzert
Konzert der MBB Molli „Dur und Moll(i)“
Duo Brillaner, Klarinette und Klavier
Julian Arp, Violoncello
L. v. Beethoven: Klarinettentrio B-Dur op.11
J. Brahms: Klarinettentrio a-Moll op. 114
C. Frühling: Klarinettentrio a-Moll op. 40
Preis: € 25,-
Inklusive Sonderfahrt im originalgetreu restaurierten „Hundertjährigen Zug“ der Bäderbahn MOLLI nach Heiligendamm und zurück

Foto: Studio Michelsen