Wahlmänner aus Mecklenburg-Vorpommern sollten Gauck unterstützen

Die Bündnisgrünen in Mecklenburg-Vorpommern sehen bei der Wahl zum Bundespräsidenten realistische Chancen zugunsten von Joachim Gauck auch für Stimmen aus dem schwarzgelben Lager.

„Joachim Gauck ist durch seine Überparteilichkeit und durch seinen Lebenslauf von jedem Mitglied der Bundesversammlung wählbar. Ich gehe davon aus, dass ihm Liberale und Konservative insbesondere aus den neuen Bundesländern ihre Stimme geben werden“, sagte Jürgen Suhr, Landesvorsitzender der Bündnisgrünen: „Ich hoffe, dass sich alle Wahlmänner und -frauen gerade die Unabhängigkeit Gaucks in Erinnerung rufen, wenn sie ihre Stimme abgeben. Die Parteien in Mecklenburg-Vorpommern müssen deutlich machen, nach welchen Kriterien sie sich entscheiden und ob CDU und FDP blind der Parteilinie folgen anstatt eine anerkannte Persönlichkeit aus dem eigenen Bundesland zu unterstützen“, so Suhr weiter.

Suhr trat der Einschätzung entgegen, dass eine Wahl von Gauck das Ende der schwarzgelben Regierung bedeuten würde: „Ich halte es für falsch die Wahl des Bundespräsidenten mit der Frage der Regierungsfähigkeit von schwarzgelb zu verknüpfen. Täte man dies, so entstünden ja auf schwarzgelber Seite Zwänge den eigenen Kandidaten zu wählen, obwohl vermutlich auch viele Konservative und Liberale davon überzeugt sind, dass Joachim Gauck der bessere Bundespräsident wäre. Ich werbe daher eindringlich dafür, die Bundespräsidentenwahl in der dem Amt zustehenden Eigenständigkeit zu werten und zu betrachten.“

Gritta Flau