Wärmepumpen – Werbung häufig irreführend

Checkliste der Verbraucherzentralen weist Verbrauchern den Weg

Einige Anbieter von Wärmepumpen bewerben ihre Produkte mit übertriebenen oder irreführenden Aussagen zu deren Wirtschaftlichkeit und Effizienz. Verbraucher, die das für bare Münze nehmen, erleben bisweilen unangenehme Überraschungen bei der ersten Stromrechnung.  Die Neue Verbraucherzentrale  bietet  jetzt eine umfangreiche Checkliste an, die Hauseigentümern helfen soll, typische Fehler und überzogene Erwartungen bei Planung und Installation einer Wärmepumpe zu vermeiden. Die Checkliste gibt Antworten zu den wichtigsten technischen Fragen und Handlungsempfehlungen zu Anschaffung und Betrieb einer Wärmepumpe.

„Nie mehr Heizkosten“ oder „Heizkosten auf ein Viertel reduziert“. Solche und ähnliche unseriöse Aussagen fand die Verbraucherzentrale, als sie im Internet Aussagen von Anbietern unter die Lupe nahm. Einige Hersteller, Energieversorger und Fachfirmen preisen Wärmepumpen als Wunderwaffe gegen steigende Energiepreise an. Dabei wird gerne verschwiegen, dass der Einsatz einer Wärmepumpe nur unter ganz bestimmten Bedingungen ökonomisch sinnvoll ist und lohnende Energie- und Kosteneinsparungen bewirkt. Aus-sagen, wie „Vorlauftemperatur bis 75° Celsius möglich“, verschleiern die damit einhergehende  Effizienzeinbuße. Denn nur bei niedrigen Heizungsvorlauftemperaturen arbeiten Wärmepumpen effizient. Die hier empfohlenen Temperaturen liegen in Verbindung mit Fußbodenheizungen bei 35° Celsius, bei modernen Heizkörpern bei 50° Celsius. Ein weiterer Kritikpunkt: Die Wärme-erzeugung durch Luft-Wasser-Wärmepumpen bei Außentemperaturen um die -20° Celsius wird häufig als unproblematisch dargestellt. Dabei verschweigt die Werbung gerne, dass bei derart niedrigen Außentemperaturen für die Wärmeerzeugung eine meist elektrische Zusatzheizung zugeschaltet werden muss. Das kann die Stromrechnung erheblich in die Höhe treiben.

Anhand der neuen Wärmepumpen-Checkliste der Verbraucherzentralen können nun Hauseigentümer bei den Angeboten der Fachbetriebe die Spreu vom Weizen trennen. Zahlreiche Detailinformationen erlauben eine Prüfung, ob eine Wärmepumpe wirklich zum Gebäude passt, denn unter Umständen ist ein anderes Heizungssystem besser geeignet. Die Checkliste steht ab sofort zum Download auf http://www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/web/brosch_check_wp.html?&no_cache=1 bereit und ist demnächst in allen Energie-Beratungsstellen erhältlich.

Energieberatung – unabhängig und kompetent

Zur Energieberatung der Verbraucherzentralen: Als Architekten, Ingenieure und Physiker verfügen die bundesweit rund 300 Energieberater der Verbraucherzentralen über ein fundiertes Fachwissen und können so für jeden Rat-suchenden eine individuelle Energiesparlösung anbieten. Durch die alleinige Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie erfolgt die Beratung frei von jeglichen kommerziellen Interessen.

Bei Bedarf kommt der Energieberater gegen eine Kostenbeteiligung von 45 Euro auch ins Haus. Die nächstgelegene Beratungsstelle finden Sie unter

www.nvzmv.de. Einen individuellen Termin können Sie unter 0381 208 70 50 oder 09001-3637443 (14 ct./Minute aus dem Festnetz der Dt. Telekom, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer) vereinbaren.