Vortrag: Krebse, die keiner kennt!

Öffentliche Veranstaltung mit Dr. Christian Wirkner am 19. Januar in Rostock

Rostock – Würde man eine Umfrage in der Fußgängerzone einer Stadt wie Rostock durchführen, die darauf abzielt, die Formenkenntnis der Passanten hinsichtlich Säugetieren abzufragen, würden sehr wahrscheinlich 90 % der vorkommenden Formen genannt werden. Ein erfreulicher Zustand, der nicht zuletzt auf die hohe Repräsentanz von Säugern in Funk und Fernsehen zurückzuführen ist. Würde eine ähnliche Umfrage bezüglich der Formenkenntnis von Krebstieren durchgeführt, würden die Zahlen sicherlich geringer ausfallen. Zum einen fände zwar eine wichtige Gruppe der Krebse sehr oft Erwähnung, die zugegebener Maßen auch die meisten Arten aufweist, nämlich die Zehnfußkrebse oder Decapoda (zu ihnen gehören all die Krebse die gerne auf unseren Tellern landen). Auf der anderen Seite würden viele Formen ungenannt bleiben. Dies liegt selbstverständlich auch an dem Fakt, dass uns Menschen der Bezug zu solch kleinen, sich im Wasser tummelnden Lebewesen fehlt. Aber nicht zuletzt sind auch manche Krebstiere erst seit kurzem der Menschheit bekannt, da sie in Lebensräumen existieren die uns im Laufe des letzten Jahrhunderts erst durch technische Weiterentwicklungen zugänglich geworden sind (z.B. die Tiefsee oder Höhlen). Dabei gehören zu diesen Gruppen faszinierende Formen, wie die schlicklebenden Hufeisengarnelen, die seit der Urzeit unverändert überdauert haben, oder die winzigen Mystacocariden, die ihren Lebensraum zwischen Sandkörnern des Mittelmeerstrandes der Côte d’Azur finden.

In dem Vortrag soll daher die atemberaubende Fülle der Krebstierformen beleuchtet werden, die mit ca. 60000 Arten weit über die der Säuger hinausgeht. Dabei soll auch die Erforschung ihrer Lebensräume bzw. ihre Entdeckungsgeschichte eine Rolle spielen.

Krebse, die keiner kennt!
Vortrag von Dr. Christian Wirkner
19. Januar 2011, 17.00 – 18.00 Uhr
Universität Rostock, Hörsaal Zoologie, Universitätsplatz 2
Die Veranstaltung ist öffentlich.