Landkreis erhält Preis bei Bundeswettbewerb
Der Landkreis Parchim ist einer von insgesamt 11 Gewinnern des bundesweiten Wettbewerbs, bei dem vorbildliche Strategien in der kommunalen Suchtprävention ausgezeichnet wurden. Für sein Engagement erhält er ein Preisgeld in Höhe von 6.500 Euro.
2008 stellte der Landkreis fest, dass die Fälle von Familienbeistand oder sozialpädagogischer Familienhilfe (u.a. in suchtbelasteten Familien) zugenommen haben, dass deutlich mehr Krankenhausbehandlungen von Jugendlichen mit Alkoholvergiftungen zu verzeichnen waren und das generell das Einstiegsalter beim Suchtmittelkonsum sank. Darum wurde entschieden, dass eine langjährig angelegte, umfassende und flächendeckende Suchtprävention, kurzzeitige, punktuelle Informationsveranstaltungen ablösen sollte.
Die Auszeichnung zeigt, dass Parchim den richtigen Weg eingeschlagen hat. In der Begründung der Prämierung heißt es u.a. positiv hervorzuheben und zu würdigen sind eine Reihe von Aspekten: die fundierte Ausgangsanalyse, das umfassende und nachhaltige Konzept, die ganzheitliche Ausrichtung, die vorbildlichen Kooperationen mit unterschiedlichsten Partnern, die ausgezeichnete Öffentlichkeitsarbeit sowie die beeindruckende Flächenwirkung.
Besonders herausgestellt wurden 3 Einzelprojekte:
1. „Regionale Suchtprävention“ – ein Landesmodellprojekt und eine Art Leitstelle Suchtprävention mit Managementfunktion ist. (Finanziert durch das Sozialministerium und koordiniert durch die LAKOST MV)
2. „Parchimer Präventionsnetzwerkarbeit an der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen – Im Kern geht es um die Anwendung von vier importierten Einzelprojekten an einer Förderschule. (Konflikttraining, Elternpraktikum mit Computerbaby, Selbstkontrolltraining Sucht und ein Kooperationsprojekt mit der Polizei zu Recht/Alkohol/Straßenverkehr)
3. Präventionswoche 2010 des Landkreises – Die Präventionswoche findet seit 2004 statt und hatte 2010 das Schwerpunktthema Medien. Sie erreicht jährlich 750 Schülerinnen, Eltern und Multiplikatoren.
Die Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung MV begrüßt die Auszeichnung des Landkreises. „Der Landkreis Parchim hat erkannt, dass Suchtprävention kein einmaliges Ereignis, sondern wesentlich als kontinuierlich und langfristig laufender Prozess anzulegen ist. Punktuelle Veranstaltungen und Einzelaktionen können anregen, hinterlassen aber keine nachhaltigen Wirkungen, wenn sie nicht im (pädagogischen) Alltagshandeln verankert sind“, so Rainer Siedelberg, Geschäftsführer der LAKOST MV. „Leider wird in vielen Kommunen die Suchtprävention immer weiter runter gefahren.“ Am Montag, dem 6. Juni 2011 fand in Berlin die feierliche Ehrung aller Preisträger durch den Bundesminister für Gesundheit, Daniel Bahr, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, und die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Prof. Dr. Elisabeth Pott, statt.
Quelle: LAKOST