Vor 57 Jahren – „Bau der Berliner Mauer“

Was war und was ist…

Foto M.M.

„Die Mauer steht gegen den Strom der Geschichte!“, meinte zutreffend der vierte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Willy Brandt zur „Berliner Mauer“, die am 13.August 1961, also vor 57 Jahren gebaut wurde, und die Teilung Deutschlands in perverser Form manifestierte.

Das Block-Regime der „DDR“, getragen insbesondere von der SED, die 1946 aus der diktatorischen Vereinigung von KPD und SPD entstand, aber auch von der Ost-CDU, LDPD, NDPD und Bauernpartei, die spätestens bis 1952 gleich geschaltet wurden, offenbarte damit sein Scheitern. Es war nicht in der Lage, den Bürgerinnen und Bürgern der „DDR“ Restbestände von Freiheit, Wohlstand und Selbstverwirklichung zu bieten.

Allerdings: Auch in Westdeutschland war seinerzeit nicht alles „Gold, was glänzte“. Waren in der „DDR“ mit Hilfe des „Großen Bruders aus dem Osten“, der Sowjetunion, Stalinisten und kleine ehemalige Nazis an den Schalthebeln der Macht, so konnten in Westdeutschland kleine wie große Nazis beste Positionen in den Verwaltungen, in der Justiz, im Sportwesen, in den diversen Parteien und Medien ergattern. Hier half wiederum der „Große Bruder aus dem Westen“, die USA, tatkräftig mit.

Was in der „DDR“ besonders widerwärtig war, ist die Tatsache, dass die einstigen Internierungslagern der braunen Nazis von den „roten Nazis“ weiter genutzt wurden. Andersdenkende, Widerständler gegen das stalinistische Regime und aufrechte Christen wurden in diesen eingesperrt und gequält.

Wer nach dem 13.August 1961 die DDR ohne Behörden-Willkür verlassen wollte, mußte die unmenschliche „Berliner Mauer“ und den Todesstreifen an der innerdeutschen Grenze überwinden. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Mecklenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Brandenburg wurden erschossen, verletzt oder verhaftet, nur weil sie die stalinistisch geprägte „DDR“ verlassen wollten – viele wollten nach Westdeutschland, andere, denen auch Westdeutschland suspekt war, noch weiter.

Am 9.November 1989 fiel die „Berliner Mauer“ – das Block-Regime der „DDR“ implodierte.

Es bestätigte sich seinerzeit auch  Herbert Wehners weise Prognose zum SED-Experiment, die er in einem Interview mit dem Journalisten Günter Gaus am 8.Januar 1964 darlegte: „ … Es wird fürchterlich enden, mit einem moralischen Katzenjammer und einer sittlichen Vernichtung derer, die einmal aus ehrlichen Absichten kommunistische oder sozialistische Vorstellungen solcher Art zu realisieren versucht haben …“ (Anmerkung: Herbert Wehner war unter anderem SPD-Fraktionsvorsitzender im Deutschen Bundestag von 1969 bis 1983.)

Letztendlich sollte zudem der frühere evangelisch Kirchenpräsident Martin Niemöller Recht behalten, als er meinte: „Der Kommunismus wird versagen und verschwinden, denn er hat keine Antwort oder eine falsche und irreführende Antwort auf die entscheidende Frage: Wie können menschliche Wesen endlich wirkliche Menschen werden ? – Die Würde des Menschen geht (im Kommunismus) verloren und seine Freiheit wird zerstört. Am Ende bedeutet kommunistischer Idealismus nur Nihilismus und deshalb ist er kein Weg zu tatsächlicher Menschlichkeit.“ (Aurel von Jüchen „Mit dem Kommunismus leben ?“, S. 8)

Schaut man sich heute im vereinten Deutschland um, wird einem bewußt, dass die Mehrheit aus der Geschichte nicht lernte. Menschen sind in Führungspositionen, deren geistige und charakterliche Eignung dafür fraglich ist. Die Medien „zeichnen“ Realitäten, die so nicht existieren. Und die Statistiken wirken schön, sind es aber nicht!

Neue Mauern wurden längst errichtet… Leider.

Marko Michels