„VON DORT – Gesegnet sei die Phantasie – verflucht sei sie!“

Absolventen der Fortbildung in Israel besuchen gemeinsam mit Schülern ein ganz besonderes Theaterstück

„VON DORT – Gesegnet sei die Phantasie – verflucht sei sie!“ – so lautet der Titel eines Theaterstückes, welches auf der Grundlage von lyrischen Texten der Holocaust-Überlebenden Batsheva Dagan über das Alltagsleben im Konzentrationslager entstanden ist. Bildungsminister Henry Tesch und Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider haben die Schirmherrschaft über diese besondere Veranstaltung im Schweriner Schloss übernommen und ca. 180 Schüler aus Mecklenburg-Vorpommern eingeladen. Die Begegnung mit Batsheva Dagan, ihr persönliches Mitwirken in der Aufführung und das sich anschließende Gespräch wird dabei für die Schülerinnen und Schüler zu einem bleibenden und nachhaltigen Erlebnis.

„Der Geschichtsunterricht vermittelt eine Reihe von Fakten, er vermittelt wichtiges und notwendiges Wissen. Aber besonders wichtig ist auch der emotionale Zugang zur Geschichte, wichtig ist die Begegnung mit Zeitzeugen. Diese vermittelt einen bleibenden Eindruck, sie gewährt Einblicke in ein ganz persönliches Schicksal, die kein Film und kein Buch vermitteln können. Es ist die Absicht Batsheva Dagans, dass ihr Zeugnis dazu beiträgt, dass künftigen Generationen solch ein Schicksal erspart bleibt.“, so Minister Tesch während der Begrüßung.

Eingeladen nach Schwerin hat der Bildungsminister ebenso die ersten Absolventen der Fortbildung an der Internationalen Schule für Holocaust-Studien in Yad Vashem/Israel im Sommer letzten Jahres. In einer Gesprächsrunde informierte sich der Minister über die ersten Unterrichts- und Projekterfahrungen, die die Lehrer mit ihrem Wissen und den Erfahrungen aus dem 14-tägigen Seminar bereits gemacht haben. Einig waren sich sowohl die Absolventen als auch der Minister darüber, dass die Möglichkeiten dieser Fortbildung in der Internationalen Gedenkstätte Yad Vashem einzigartig sind und den Teilnehmern neue Wege sowie Ansätze in der Auseinandersetzung mit dem Holocaust aufgezeigt werden. Aber nicht nur die historische Beschäftigung, sondern auch der Aufenthalt selbst in Israel haben die Lehrerinnen und Lehrer ganz besondere Erfahrungen machen lassen, so z. B., dass sie nach dem Kennenlernen des Landes ein anderes Bild entwickelt haben und besonders die Nachrichtenerstattung ganz anders wahrnehmen. Auch diesen Aspekt wollen sie ihren Schülern vermitteln.

Minister Tesch freut sich, dass die nächste Gruppe, die in diesem Sommer nach Israel reisen wird, fest steht und dass somit der im letzten Jahr unterzeichnete Vertrag zwischen der Internationalen Schule für Holocaust-Studien in Yad Vashem/Israel und dem Land Mecklenburg-Vorpommern seine Fortsetzung findet. „Die Zusammenarbeit, die sich hier entwickelt hat, gibt uns allen sehr viel. Das hat mir das heutige Gespräch gezeigt. Ich denke und ich weiß, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“, so Minister Tesch nach der Gesprächsrunde mit den Lehrerinnen und Lehrern.