Von der Ostsee in die Südsee…

Dokumentarfilm und Podiumsdiskussion am 22. Januar 2019 im Zeughaus

Zeughaus Wismar / Sitz der Stadtbibliothek. M.M.

Nach der Wende, 1990, erwarb Peter von Oertzen das frühere Anwesen seiner Familie in Roggow in der Nähe von Rerik. 1991 zog er in das vollkommen heruntergekommene Schloss. Birken wuchsen durch die Dachrinne, Wände bröckelten.

Bei seiner Suche nach verstaubten Archiven fand er die vergessene Geschichte seines Urgroßonkels Gustav von Oertzen als „kaiserlicher Kommissar in der Südsee“. Immer tiefer taucht er in die 800-jährige Familienchronik ein.

Es ist der Beginn einer spannenden Spurensuche und die Entdeckung eines bislang unbekannten Stückes deutscher Kolonialgeschichte. Peter von Oertzen stößt bei seiner Spurensuche auf die Geschichte des Bismarck-Archipels, einer tropischen Inselwelt östlich von Neuguinea mit der ehemaligen Insel „Neu Mecklenburg“.

War der Urgroßonkel etwa verantwortlich für diesen Namen – und das mitten in der Südsee? Vielleicht aus Sehnsucht nach der schmerzlich vermissten Heimat? Peter von Oertzen beauftragte eine Ahnenforscherin, die verschollene Spur seines Vorfahrens aufzunehmen.

Dann beschloss er selbst mit seiner Tochter Alina, in die Südsee zu reisen. Zusammen durchstreifen die beiden die exotische Inselwelt, tropische Hitze, dampfende Regenwälder, düstere Vulkane einer unbekannten Inselgruppe – immer auf den Spuren des Urgroßonkels Gustav von Oertzen. Hinweise auf die koloniale Vergangenheit gibt es immer noch.

Das gibt es das gewaltige Oertzen-Gebirge und die wilhelminische Architektur aus der Kaiserzeit. Vater und Tochter von Oertzen fahren den Boluminski-Highway (früher Kaiser-Wilhelm-Chaussee) entlang und stoßen auf Menschen und die Geschichten der letzten Deutschen in der Südsee und ihrer aussterbenden Sprache, dem geheimnisvollen „Unserdeutsch“, der einzig jemals existierenden deutschen Kreolsprache.

Begleitet wird ihre Reise von Matthias Kopfmüller, Mitarbeiter der Hanse TV GmbH Neukloster, und einem Filmteam. Er dokumentiert mit dem einstündigen Film „Die nordstory – von der Ostsee in die Südsee – der Urgroßonkel vom anderen Ende der Welt“ diese Exkursion.

Der Förderverein der Stadtbibliothek Wismar e. V. findet, dass dies eine spannende Geschichte ist. Er lädt zusammen mit der Stadtbibliothek Wismar zu einem interessanten Abend am Dienstag, dem 22. Januar 2019, um 19.00 Uhr ins Zeughaus, Ulmenstraße 15, ein. Mittels Make-off-Film sowie Podiumsdiskussion mit Peter von Oertzen und Matthias Kopfmüller wird über Idee und Realisierung des anschließend gezeigten einstündigen Films eindrucksvoll berichtet.

Eintrittskarten gibt es ab sofort in der Stadtbibliothek im Vorverkauf für 10 Euro und an der Abendkasse für 12 Euro und können per Telefon: 03841 251-4020 und per E-Mail: stadtbibliothek@wismar.de bestellt werden.

Die nächsten Veranstaltungen in der Stadtbibliothek Wismar

20. Februar 2019, 19.00 Uhr, Eintritt 5,00 Euro Vorverkauf, 7,00 Euro Abendkasse
Dr. Reinhard Erös: Afghanistan – Aktuelle und politische Lage, Erfahrungsbericht aus 30 Jahren Arbeit am Hindukusch.

11. März 2019, 19,00 Uhr, Eintritt: 10,00 Euro Vvk. und 12,00 Euro Abendkasse
Die Schauspielerin Anne Kasprik stellt ihr Buch vor: Ich aus dem Osten Veranstaltung anlässlich des Internationalen Frauentages.

25. März 2019, 19.00 Uhr, Eintritt n.n.
Dr. Ute Mildner und Prof. Herbert Müller zeigen Bilder von ihrer Reise nach Mexiko.

8. April 2019, 19.00 Uhr, Eintritt n.n.
Michael Göring (Zeit-Stiftung) stellt sein neues Buch „Hotel Dellbrück“ vor.

Uta Mach, Leiterin, Stadtbibliothek Wismar