Vollversammlung der Handwerkskammer

Rudolph: Handwerk weiter profilierenDas Handwerk profitiert vom wirtschaftlichen Aufschwung in Mecklenburg-Vorpommern. „Im Mittelpunkt der Wirtschaftspo­litik in Mecklenburg-Vorpommern stehen Mittelstand und Handwerk. Sie sind das Fundament der Wirtschaft in Meck­lenburg-Vorpommern“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph am Samstag auf der Vollversammlung der Handwerkskammer (HWK) Ostmecklenburg-Vorpommern. „In MV gibt es nur wenige größere Unternehmen. So liegt die Last auf Mittelstand und Handwerk, die notwendigen Arbeits­plätze im Land zu schaffen und zu sichern.“

„Das Handwerk ist ein zuverlässiger Ausbildungspartner“, sagte Rudolph. „Allein im Bereich der HWK Ostmecklenburg-Vorpommern wurden in diesem Jahr 1.689 neue Ausbildungs­verträge geschlossen, 196 mehr als im Vorjahr. Die Betriebe sind damit auf dem richtigen Weg, doch sie stehen vor großen Herausforderungen.“ Schon 2009 werden in Mecklenburg-Vorpommern 15.100 erwarteten Bewerbern rund 17.500 Aus­bildungsangebote gegenüber stehen. „Das Programm ‚Be­rufsfrühorientierung‘ in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendstiftung oder die Förderung von Unternehmensbesu­chen und Schülerexkursionen durch das Wirtschaftsministe­rium sind wirksame Werkzeuge für die Berufsfindung der Schüler“, so Rudolph.

Investitionszuschüsse, Gründungs-, Nachfolge- und Bera­tungsförderung sowie die Förderung der Handwerksorganisa­tion bei der Erfüllung ihrer Aufgaben sind weitere wesentliche Elemente des wirtschaftspolitischen Rahmens für Erhalt und Wachstum des Mittelstandes und des Handwerks in Mecklen­burg-Vorpommern. In Mecklenburg-Vorpommern sind derzeit rund 19.600 Handwerksbetriebe tätig. Im ersten Halbjahr er­wirtschaftete die Branche mit 70.700 Beschäftigten einen Um­satz von rund 2,9 Milliarden Euro. In den nächsten Jahren werden für etwa 4.800 Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern Unternehmensnachfolger gesucht. „Nicht nur bei der Nachfol­geregelung hilfreich ist ein positives Bild des Handwerks und des Meistertitels“, sagte Rudolph. Den Meistertitel als PRE­MIUM-Marke des Handwerks durch gezielte Werbung und wirksame Aktionen im Bewusstsein der Kunden zu etablieren, ist das Ziel eines gemeinsamen Projektes der Handwerks­kammern in Mecklenburg-Vorpommern. Die Landesregierung fördert das Projekt der Kammern in den nächsten Jahren.

Die Wirtschaftspolitik der Landesregierung bietet kleinen und mittleren Unternehmen gezielt Unterstützung, um deren Nachteile im überregionalen Wettbewerb zu mindern. Dazu gehören

– Technologie- und Innovationsförderung,

– Förderung der Verbundforschung Wissen­schaft/Wirtschaft,

– Hilfe bei der Unternehmensfinanzierung (Zuschüsse, Darlehen, Bürgschaften),

– Existenzgründungsförderung und Hilfe bei der Unter­nehmensnachfolge,

– Messeförderung, Delegationsreisen, Beratung beim Marktauftritt,

– Deregulierung, insbesondere der neue Wertgrenzener­lass und das neue Ladenöffnungsgesetz,

– Verstärkung des touristischen Marketings, Entwicklung der Gesundheitswirtschaft,

– Unterstützung von beruflicher Aus- und Weiterbildung.

Das regional und fachlich vernetzte und umfassende Bera­tungsangebot durch die Berater bei den Handwerks- und Fachverbänden des Handwerks ist ein erfolgreiches Instru­ment im Bereich der Kurzberatung und des problem- und pra­xisgerechten Wissenstransfers. Ergänzend zur Bundesförde­rung fördert das Land auch 2007 und in den Folgejahren die „Beratungsleistungen für Handwerksunternehmen durch ihre Kammern“. Neu hinzu gekommen ist seit Juli die Förderung von „Beratungsleistungen für Handwerksunternehmen durch ihre Fachverbände“.