Volle Kraft voraus für Offshore-Windenergie

Schlotmann: Raumordnungsverfahren für Netzanbindung von Arcadis Ost 1 startet

„Wir setzen auf den Ausbau von Offshore-Windenergie, um unsere Klimaziele zu erreichen. Sie ist umweltfreundlich, hat hohes Potenzial und schafft Arbeitsplätze“, sagte Verkehrsminister Volker Schlotmann heute. Vor wenigen Tagen hat das Raumordnungsverfahren für die Netzanbindung des Offshore-Windparks „Arcadis Ost 1“, neben Baltic I der zweite vor der Küste des Landes geplante Offshore-Windpark, begonnen. „Damit bereiten wir den Genehmigungsprozess für den Windpark vor. Das zweite und größte Offshore-Projekt im Küstenmeer des Landes rückt näher“, so Schlotmann. Vom geplanten Windparkstandort rund 18 Kilometer nördlich von Rügen, soll über See- und Erdkabel die Stromverbindung bis zum Umspannwerk Lüdershagen bei Stralsund hergestellt werden. Die Anlandung des Seekabels erfolgt auf der Insel Rügen. Von dort soll der erzeugte Windstrom über ein Erdkabel bis nach Lüdershagen geführt werden.

Die Zulassungen und Genehmigungen für den Offshore-Windpark „Arcadis Ost 1“ erfolgen in mehreren Stufen. Für den Windpark selbst wird im Herbst ein gesondertes Raumordnungsverfahren eröffnet. Nach gegenwärtigem Planungsstand sollen 70 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 350 Megawatt errichtet werden. Gebaut werden soll ab 2014. Etwa 282.000 Haushalte sollen mit dem neuen Windpark mit Strom versorgt werden können. Getragen wird das Projekt von der Projektgesellschaft WV Energie, an der auch das Unternehmen Nordex beteiligt ist.

„Nun geht es endlich auch in der Ostsee mit der Offshore-Windenergienutzung voran“, sagte Schlotmann. Gegenwärtig werden bereits 21 Windenergieanlagen im Windpark „Baltic 1“ mit einer Gesamtleistung von 48,3 Megawatt errichtet. Diese sollen den erzeugten Strom in das Umspannwerk Bentwisch bei Rostock einspeisen. EnBW will 2012 mit dem Bau des Offshore-Windparks EnBW Baltic II in der Ausschließlichen Wirtschaftszone starten. „Es wird nicht mehr lange dauern, bis Mecklenburg-Vorpommern die Hälfte seines Strombedarfs durch Windstrom decken kann. Und es werden vor allem an der Küste, aber auch im Binnenland weitere neue Arbeitsplätze mit der Entwicklung dieses neuen Industriezweiges entstehen“, so der Minister.

Auf dem Meer weht der Wind stärker und stetiger als an Land. Deshalb wird von Windenergieanlagen auf See rund 50-75 Prozent mehr Energie erzeugt als von Windkraftanlagen an Land. Die technische Herausforderung besteht darin, die Anlagen in relativ weiter Entfernung von der Küste bei relativ großen Wassertiefen zu installieren. Im Raumordnungsverfahren für die Netzanbindung des Offshore-Windparks „Arcadis Ost 1“ werden sowohl für die Seekabel- als auch für die Erdkabelverbindung unterschiedliche Varianten geprüft. Hierzu können die öffentlichen Planungsträger und Gebietskörperschaften ihre Stellungnahmen einreichen. Auch Bürger können im Rahmen einer öffentlichen Auslegung der Antragsunterlagen prüfen, ob sie von der Netzanbindung betroffen wären und sich gegebenenfalls äußern. Das Ergebnis des Verfahrens wird bis Ende des Jahres vorliegen. Interessierte können die Antragsunterlagen des Raumordnungsverfahrens über www.raumordnung-mv.de einsehen.