Vier Streicher – ein Wohlklang

Arcanto Quartett spielt Klassiker der Streichquartett-Literatur

Vier Streicher – ein Wohlklang – ein Streichquartett! So lautet die Devise am Donnerstag, dem 30. Juni um 19:30 Uhr, wenn eines der besten Streichquartette – das deutsche Arcanto Quartett – im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorppommerns in der St. Georgen-Kirche in Parchim auftritt. Antje Weithaas, Daniel Sepec, Tabea Zimmermann und Jean-Guihen Queiras gelten seit Jahren als Aushängeschilder gehobener Spielkultur und im Gepäck hat das Ensemble Klassiker der Streichquartett-Literatur von Haydn, Britten und Brahms.

„Mannigfaltigkeit in der Einheit, kammermusikalisch klug, trotzdem temperamentvoll, nobel und selbstbewusst“, so schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung über das Ensemble. Nach mehrjährigem gemeinsamen Kammermusikspiel in wechselnden Formationen gründeten Antje Weithaas, Daniel Sepec, Tabea Zimmermann und Jean-Guihen Queyras 2002 das Arcanto Quartett. Innerhalb kurzer Zeit gelang es den Musikern die internationale Kammermusikszene zu erobern. Das Ensemble spielte  u. a. im Beethovenhaus Bonn, im Théâtre du Châtelet Paris, bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen, den Festivals in Helsinki, Edinburgh und Montreux sowie in der Wigmore Hall London, der Carnegie Hall New York, der Philharmonie Köln, im Concertgebouw Amsterdam und im Konzerthaus Wien. In der Saison 2008/09 folgten Debüts beim Rheingau Musik Festival, beim Kunstfest Weimar sowie in der Tonhalle Zürich und der Philharmonie Berlin. Nach dem Erfolg ihrer ersten beiden CDs mit Bartóks Streichquartetten folgte im vergangenen Herbst die Veröffentlichung einer dritten CD-Aufnahme mit Werken von Ravel, Dutilleux und Debussy.

Auf dem Programm stehen an diesem Abend das Streichquartett B-Dur op. 67 von Johannes Brahms, das dieser aus Respekt vor der großen Gattung Streichquartett, im reifen Alter von 40 Jahren komponierte. Haydns Streichquartett Nr. 2 h-Moll op. 64 ist hingegen eine Seltenheit im Streichquartett-Schaffen des Meisters, zumindest was die Tonart angeht. Wie so oft bei Haydn –  führt man sich die Sinfonie mit dem Paukenschlag vor Augen – muss man auch in dieser Komposition stets mit dem Unerwarteten rechnen. Benjamin Brittens Streichquartett Nr. 2 C-Dur op. 36 wurde 1945 anlässlich des 250. Todestags von Henry Purcell uraufgeführt. Purcell war für Britten stets Vorbild und Inspiration, was etliche Bearbeitungen verschiedener Werke Purcells belegen. Dies heißt hingegen nicht, dass Britten die starren Formkonzepte aus der Zeit Purcells übernimmt – ganz im Gegenteil.

Die 1290 erbaute St. Georgen-Kirche ist ein großer, mit Backsteinen errichteter dreischiffiger gotischer Hallenbau mit einem mächtigen quadratischen Turm. Vom Hochaltar sind einige Tafeln und die 1421 entstandenen Apostelfiguren des Meisters Henning Leptow erhalten. Kunstvolle Schnitzereien schmücken die um 1580 gefertigte Renaissancekanzel. Auch das Ratsgestühl von 1608 und 1623 ist kostbar. Die Orgel stammt von Mecklenburgs berühmtem Orgelbaumeister Friedrich Fries III.

Karten für das Konzert, das Programm der Saison sowie alle weiteren Informationen sind im Internet unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 – 591 85 85 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Die Abendkassengebühr beträgt 2,- Euro pro Karte.