Schröder: Für Mitgliedschaft der LandkreiseÜber den Ausbau der Kooperationsbeziehungen zwischen den Städten und den ländlichen Räumen ging es am heutigen Dienstag in Ludwigslust auf dem ersten länderübergreifenden Workshop des Projektes „Positionen beziehen – Ländliche Räume in überregionaler Partnerschaft“. „Formen der Zusammenarbeit werden bereits erfolgreich praktiziert“, erläuterte Sebastian Schröder, Staatssekretär im Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung, heute in der Lindenstadt. „Beispielsweise besuchen Kinder aus Niedersachsen die kooperative Gesamtschule in Dömitz oder das Gymnasium in Boizenburg oder Kinder des Kreises Nordwestmecklenburg nutzen das breite Angebot und Schulen in Lübeck.“ Nicht zuletzt pendeln rund 15.000 Menschen aus dem Nordosten täglich nach Hamburg oder Lübeck zur Arbeit.
„Eine Mitgliedschaft der Landkreise Nordwestmecklenburg und Ludwigslust in der Metropolregion Hamburg wäre ein konsequenter Schritt“, appellierte Schröder an die Vertreter der Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg. „Denn Kooperation bedeutet gleichberechtigte Partnerschaft. Unsere Landkreise wollen nicht nur mitarbeiten, sie wollen auch mitgestalten. „Wir erwarten, dass sich die Metropolregion für die Landkreise öffnet und unser Wunsch einer vollwertigen Mitgliedschaft unterstützt wird“, betonte Schröder beim Workshop.
„Unsere Partner könnten an unseren Erfahrungen teilhaben, denn wir haben auf den erheblichen wirtschaftlichen Strukturwandel und den tiefgreifenden demografischen Wandel in Mecklenburg-Vorpommern mit einer umfassenden Umstrukturierung der Landwirtschaft reagiert und sind gegenwärtig dabei, Anpassungsstrategien für die infrastrukturelle Versorgung im ländlichen Raum zu entwickeln“, so der Staatssekretär. „Die dabei gesammelten umfangreichen Erfahrungen wollen wir in die regions- und länderübergreifende Arbeit einbringen. Denn die Bewältigung der Auswirkungen des demografischen Wandels ist ein Thema, welches auch die Regionen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein betrifft – ein Erfahrungsaustausch nützt uns daher allen.“
Das Modellvorhaben „Positionen beziehen – Ländliche Räume in der überregionalen Partnerschaft“ hat Akteure zusammengeführt, die eine Zusammenarbeit in bestimmten Handlungsfeldern als notwendig und erforderlich erachten. „Die vielfältigen Kooperationen und die unterschiedlichen Projekte der Zusammenarbeit müssen auch über die Projektlaufzeit des Modellvorhabens 2010 weitergeführt und ausgebaut werden“, forderte Schröder. „Deshalb wäre es erfreulich, wenn die Vertreter der Länder, der Kreise und Kommunen den Willen für die weitere Zusammenarbeit zum Ausdruck bringen und dies in einer gemeinsamen Erklärung dokumentieren.“
Das Projekt ist ein Teilprojekt des Modellvorhabens der Raumordnung (MORO) „Kooperation und Vernetzung im Nordosten“. Die Federführung für dieses Teilprojekt hat die Regierungsvertretung Lüneburg (Niedersachsen). Gemeinsam mit Vertretern der Länder Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, Kreisen dieser Länder, der Stadt Lüneburg sowie der Industrie- und Handelskammern wird im Projekt gearbeitet.