Verband medizinischer Fachberufe im Norden neu aufgestellt

Gewerkschaft der Praxismitarbeiterinnen setzt sich neue Ziele
Von Osnabrück bis Pasewalk, von Kiel bis Göttingen reicht der neue Landesverband Nord des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. Er entstand am Wochenende in Neumünster durch Zusammenschluss mehrerer Landesverbände und wird von Petra Stenzel, Arztfachhelferin aus Holzminden, geleitet.

Weitere Mitglieder des Landesvorstandes sind: Anita Marini, Arztfachhelferin aus Braunschweig, Sieglinde Baumann, Medizinische Fachangestellte aus Diepholz, Roswitha Grembocki, Betriebswirtin aus Stralsund, Nicole Josten-Ladewig, Tiermedizinische Fachangestellte aus Dahlenburg, Maike Arndt, Arztfachhelferin aus Reinbek sowie Katrin Neumann, Medizinische Fachangestellte aus Rehna.

Petra Stenzel erklärt dazu: „Die Mitglieder der Landeshauptversammlung haben dem neuen Vorstand das Vertrauen ausgesprochen und mit ihren Beschlüssen eine gute Grundlage für die Zukunft der Interessenvertretung der Praxismitarbeiterinnen im Norden gelegt.“

Berufspolitisch wollen sich Petra Stenzel, ihre Vorstandskolleginnen und zahlreiche Aktive dafür einsetzen, dass verbesserte rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Medizinischen, Zahnmedizinischen und Tiermedizinischen Fachangestellten stärker in die medizinische Versorgung einzubeziehen.

In einer einstimmig verabschiedeten Resolution forderten sie deshalb, die Attraktivität dieser Berufe auszubauen und die Qualifikationsanforderungen nicht herabzusetzen. Vielmehr gelte es, Poolkompetenzen zu nutzen sowie Durchlässigkeiten und eine gegenseitige Anrechnung von Ausbildungsinhalten innerhalb der Medizinalfachberufe zu schaffen.

Für das erste Halbjahr wurde zudem ein Fortbildungskalender erarbeitet. Er enthält insgesamt 58 Veranstaltungen, die der Landesverband in den unterschiedlichsten Regionen und Bezirksstellen zum Teil in Zusammenarbeit mit dem verbandseigenen Bildungswerk für Gesundheitsberufe e.V. (BIG) anbieten will. „Die Weiterbildung unserer Mitglieder sowie der Kolleginnen und Kollegen ist für uns eine wichtige Aufgabe, die wir bereits in der Vergangenheit intensiv verfolgt haben und auch in den nächsten Jahren motiviert angehen wollen“, sagt Petra Stenzel. „Geplant sind u.a. Qualitätszirkel, Veranstaltungen zum Thema Kommunikation, korrekte Abrechnung und Labor, außerdem ein Azubi-Tag am 6. März in Neumünster und eine Fachtagung für Tiermedizinische Fachangestellte am 17. April in Hannover.“

Einen weiteren Schwerpunkt sieht die 1. Vorsitzende in einer Stärkung des Ostens. 20 Jahre nach dem Mauerfall ist die Entgleichheit bei Medizinischen und Tiermedizinischen Fachangestellte tarifvertraglich zwar erreicht, aber für Zahnmedizinische Fachangestellte wurden nur mit Hamburger Arbeitgebern Tarifverhandlungen abgeschlossen. Petra Stenzel: „Selbst dort, wo es Tarifverträge gibt, werden sie nicht unbedingt eingehalten. Wenn wir hier mehr erreichen wollen, müssen wir auch mehr Mitglieder gewinnen.“

Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. wurde 1963 als Berufsverband der Arzthelferinnen (BdA) gegründet und vertritt seit 1980 auch die Interessen der Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen. Mit den neuen Ausbildungsordnungen, die im Jahre 2001 für Zahnarzthelferinnen (neu: Zahnmedizinische Fachangestellte) und im Jahre 2006 für Arzthelferinnen bzw. Tierarzthelferinnen (neu: Medizinische bzw. Tiermedizinische Fachangestellte) in Kraft traten, wurde auch eine Namensänderung notwendig. Seit dem 6. Juni 2006 trägt der ehemalige BdA den Namen Verband medizinischer Fachberufe e.V. Als unabhängige bundesweite Gewerkschaft ist er die Interessenvertretung der zweitgrößten Berufsgruppe im Gesundheitswesen. Mehr Infos unter www.vmf-online.de Eine Abkürzung des Verbandsnamens ist im allgemeinen Sprachgebrauch nicht üblich.