Unternehmertag in Rostock

Seidel: Unterstützung für den Mittelstand – problem- und praxisorientiert

jswDie Auswirkungen der Finanzkrise auf den Mittelstand in Mecklenburg-Vorpommern dominierten auch den Unternehmertag des Unternehmerverbandes Rostock. „Wir versuchen in konjunkturellen schwierigen Zeiten schnell und problemorientiert die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um den Unternehmen zu helfen“, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel am Freitag zur Eröffnung. „Die Erhöhung der Wertgrenzen bei öffentlichen Ausschreibungen ist ein Beispiel. Dies erleichtert und beschleunigt die Vergabe öffentlicher Aufträge an die Unternehmen.“

Als hilfreich und wirkungsvoll hat sich auch die Hotline des Wirtschaftsministeriums erwiesen. Unter 0385-588 5885 haben sich seit Jahresbeginn fast 200 Unternehmen Information, Rat und Begleitung geholt. „Besonders die Überbrückung von Liquiditätsengpässen für Betriebe mit 10 bis 20 Beschäftigten steht im Vordergrund der Anfragen“, sagte Seidel.

„Mit dem Konjunkturrat haben wir ein Gremium, in dem sich Unternehmen, Kammern, Tarifpartner und Banken informieren und auf Landesebene gezielt Empfehlungen an die Politik geben“, sagte Seidel. Die Landesregierung hat das Konjunkturprogramm I der Bundesregierung mit eigenen Maßnahmen für Wirtschaft und Kommunen ergänzt. Dazu gehörten zum Beispiel die Erhöhung des Bürgschaftsrahmens, Erleichterungen bei GRW-Ergänzungsdarlehen und der Unternehmensnachfolge. „Maßnahmen der Bundesregierung und Hilfen des Landes haben wir in der Broschüre ´Wirtschaft stärken – Investitionen sichern´ zusammengestellt“, sagte Seidel. Aktuelle Informationen und wichtige Links sind auf der Homepage des Wirtschaftsministeriums zusammengestellt.

Mit dem Zukunftsinvestitionsprogramm des Landes (ZIP MV) stehen 316 Millionen Euro für Investitionen in Bildung und Infrastruktur in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung. „Mit diesen Investitionen wird unsere mittelständische Wirtschaft gestärkt und damit Arbeitsplätze gesichert“, so Seidel. „Das Fundament der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist der Mittelstand, er steht im Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik“, sagte Seidel. Dies wird auch von den mittelständischen Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern anerkannt.

Im Mittelstandsbarometer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hatten sich zwei von drei der landesweit befragten 88 Firmen positiv zu den Förderbedingungen geäußert. MV sprang damit im Vergleich zu 2008 in der Zufriedenheitsskala von Platz 13 auf den ersten Platz. Auch die Bewertung der Mittelstandspolitik der Landesregierung verbesserte sich und rangierte auf einem Mittelfeldplatz. „Ich freue mich über diese positive Wertung. Dies zeigt, dass wir trotz der gegenwärtig schwierigen Bedingungen auf einem guten Weg sind“, sagte Seidel.

„Ein wichtiger Baustein ist die Stärkung der Innovationskraft im Mittelstand“, sagte Seidel. Die Förderung von Forschung und Entwicklung wurde neu ausgerichtet. Mit der verstärkten Förderung der Verbundforschung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft soll ein verstärkter Entwicklungsschub für die Unternehmen des Landes erreicht werden. Insbesondere soll mit der Verbundforschung erreicht werden, dass die Potentiale der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen für regionale Unternehmen deutlich besser genutzt werden können. Bis 2013 werden insgesamt 155 Mio. Euro für die wirtschaftsnahe Technologie- und Forschungsförderung bereitgestellt.