Unternehmer des Jahres in MV – Preis der Wirtschaft für die Wirtschaft

Im Landeswettbewerb 2008 „Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern“ sind am Freitag die Preisträger ausgezeichnet worden.

„Dieser Wettbewerb ist ein Preis der Wirtschaft für die Wirtschaft“, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel zum Auftakt der Galaveranstaltung im Weinhaus Krömer. Die Partner des Wettbewerbs, das Wirtschaftsministerium, der Ostdeutsche Sparkassenverband, die IHK, die Handwerkskammern und die Vereinigung der Unternehmensverbände, hatten schon bei der ersten Vergabe aus fast 100 Vorschlägen auszuwählen.

Gesucht wurden Preisträger in den Kategorien „Unternehmerpersönlichkeit“, „Familienfreundliches Unternehmen“, „Umweltfreundliches Unternehmen“ sowie für einen Sonderpreis „Lebenswerk/­Unternehmensnachfolge“.

„Ich habe mich besonders darüber gefreut, dass sich viele Unternehmen für die Kategorien `Familienfreundlichkeit´  beworben haben“, sagte Seidel. „Die Wirtschaft muss im ureigensten Interesse eine familienbewusste Unternehmens- und Personalpolitik verfolgen.“ Die eingegangenen Bewerbungen zeigen zugleich, wie wirtschaftliches Handeln und Umweltverträglichkeit bei Projekten und Produkten erfolgreich miteinander vereinbar sind.

Zum ersten Preisträger „Unternehmer des Jahres“ wurde der Eigentümer des Stahlbauunternehmens Stieblich in Güstrow, Uwe Stieblich, von der Jury bestimmt. Der von der IHK in Rostock vorgeschlagene Unternehmer weist sich durch das „zukunftsorientierte Management eines dynamischen Familienunternehmens aus“, hieß es in der Begründung. Das Unternehmen bietet optisch anspruchsvolle, technisch durchdachte und wirtschaftlich optimierte Komplettbauten aus Stahl und Glas. Dazu zählen Flugzeughallen, Autohäuser sowie Werkstätten und Produktionsstätten, die schlüsselfertig an Kunden im In- und Ausland übergeben werden. Richtungsweisend ist bei Neuentwicklungen auch die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen.

Als familienfreundliches Unternehmen im Rahmen des Wettbewerbs wurde das Schweriner Technologieunternehmen Trebing & Himstedt Prozessautomation ausgezeichnet. Der Softwareanbieter mit 38 Mitarbeitern arbeitet bereits seit Jahren mit verschiedenen Modellen zur Teilzeit von Müttern, mit Gleitzeit für alle Arbeitnehmer und seit 10 Jahren mit der Möglichkeit des so genannten Homeoffice.

Zu den Angeboten gehören auch die weitere Schulung während der Elternzeit sowie Weiterbildungsangebote von zu Hause aus. Das Einbeziehen der Familien in Firmenaktivitäten, Hilfe beim Finden von Kitaplätzen sowie Sponsoring und Firmenbesichtigungen für Kitas und Schulen gehören ebenfalls zum Angebot. „Positive Auswirkungen sind hier das Anziehen weiterer Mitarbeiter, ein attraktives Image des Unternehmens, die frühere Rückkehr aus der Elternzeit und Möglichkeiten der flexiblen Organisation des Alltags“, sagte Seidel.

Als umweltfreundliches Unternehmen im Rahmen des Wettbewerbs wurde 2008 die Haveltourist GmbH & Co. KG aus Groß Quassow ausgezeichnet. Das Unternehmen betreibt an der südlichen Mecklenburger Seenplatte neun Campinganlagen mit sehr hohen ökologischen Standards. „Ein Großteil der Millioneninvestition in die Modernisierung und Verbesserung der Einrichtungen ging in die Umsetzung höchster europäischer Umweltstandards“, sagte Seidel. Unter anderem beziehen alle Campingplätze nur noch Strom aus erneuerbaren Energien.

Der Sonderpreis als Unternehmerpersönlichkeit im Bereich Lebenswerk/Unternehmensnachfolge ging an Herrn Uwe Kunkel von der Kunkel Metallbau und Montagen GmbH in Kritzkow. Der mehrfach diplomierte Ingenieur hatte sich 1991 darauf spezialisiert, mit seinem Unternehmen Großbauten mit Trapezblechen zu verkleiden. „Im vergangenen Jahr hat Herr Kunkel im Alter von 68 Jahren den Betrieb an seinen Prokuristen, Rainer Kulwatz, übergeben“, sagte Seidel. „Uwe Kunkel hat sich zudem in vielen Bereichen ehrenamtlich engagiert und ist damit auch unter dem Stichwort Lebenswerk ein hervorragend geeigneter Preisträger.“

Der Landeswettbewerb „Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern“ wird jährlich ausgeschrieben und ist mit jeweils 5.000 Euro sowie einer Statue der Rostocker Designerin Anna Silberstein dotiert. Seidel kündigte an, dass die Verleihung des nächsten Preises im kommenden Jahr in Vorpommern stattfinden wird.