Unternehmer des Jahres in Dargun geehrt

Glawe: Rekordbeteiligung beim Unternehmer des Jahres

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat gemeinsam mit den Trägern die Preise für den „Unternehmer des Jahres“ in der Kloster- und Schlossanlage Dargun (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) übergeben. „Alle Preisträger stehen für die Vielfalt der heimischen Wirtschaft. Familienfreundlichkeit, eine positive unternehmerische Entwicklung sowie innovative Ideen zeichnen die Preisträger aus. Eine starke Unternehmerschaft ist unser Innovationsmotor.

Sie sorgt im Ergebnis für mehr qualifizierte Arbeitsplätze, die wir in unserem Land dringend benötigen. Wir brauchen mehr solch engagierter Unternehmerinnen und Unternehmer die bereit sind, Risiken einzugehen und Chancen zu nutzen. Arbeitsplätze schafft das Unternehmertum. Wir arbeiten an der Verbesserung der Rahmenbedingungen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Donnerstag vor Ort.

Dr. Wolfgang Blank, Präsident der geschäftsführenden IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern der IHKs in MV sagte: „Wer sich entschieden hat, Unternehmerin oder Unternehmer zu sein, übernimmt Verantwortung, die eigene Firma zum Erfolg zu führen, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Zukunftsperspektive zu bieten.

Die Preisträger stehen stellvertretend für tausende Unternehmerinnen und Unternehmer in unserem Land, die mit viel Kreativität dafür sorgen, dass sich Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich weiterentwickelt. Im Namen der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs in MV, die zu den Trägern des Wettbewerbs zählt, sage ich Danke und gratuliere den diesjährigen Preisträgern und Finalisten sehr herzlich.“

Wirtschaft erweist sich als robust – Herausforderung sind Fachkräftesicherung und -gewinnung

Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern erweist sich als robust. „Der Arbeitsmarkt profitiert von einem stabilen Wirtschaftswachstum. Das ist ein Verdienst der heimischen Industrie-, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Im Tourismus, in der Gesundheitswirtschaft, im Handwerk, in der Logistikbranche und im Dienstleistungsbereich gibt es eine wachsende Nachfrage. Das kurbelt vor allem die Binnenwirtschaft weiter an. Gleichwohl hat sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland insgesamt etwas eingetrübt, bedingt durch zunehmende Unsicherheiten und Nachfragerückgänge im Außenhandel“, machte Glawe weiter deutlich.

„Fachkräftesicherung und -gewinnung sowie Unternehmensnachfolgen sind für Unternehmen große Herausforderungen. In vielen Unternehmen, die um die Wendezeit gestartet sind, findet ein Generationenwechsel statt. Unternehmensnachfolgen bieten dabei Chancen, sich eine Perspektive in der Heimat aufzubauen, das gesammelte Know-how der Unternehmen zu bewahren und weiterzuentwickeln. Unser Land braucht mehr marktfähige, innovative Produkte und Geschäftsideen“.

Das Bruttoinlandsprodukt in Mecklenburg-Vorpommern betrug 2011 rund 36,3 Mrd. Euro, 2018 wurde mit rund 44,9 Mrd. Euro das historisch höchste Bruttoinlandsprodukt des Landes erzielt, ein Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Jahr 2018 war ein Rekordjahr für die Tourismusbranche. Mit einem Ergebnis von 30,9 Mio. Übernachtungen hat die Branche den höchsten Wert überhaupt erzählt. Die Anzahl der Gästeankünfte lag mit 7,9 Mio. um 4,6 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Betrug die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenzahl in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2011 rund 107.500, lag sie im Jahresdurchschnitt 2018 bei rund 65.000 Arbeitslosen, das sind rund 42.500 Arbeitslose oder rund 40 Prozent weniger.

Rekordbeteiligung beim Unternehmer des Jahres – 136 Nominierungen für den Preis eingegangen

Der „Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern“ wurde in diesem Jahr zum 12. Mal vergeben, erstmals im Jahr 2008. Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe dankte im Namen der Träger allen am Wettbewerb teilnehmenden Unternehmen. „Die Firmen im gesamten Land tragen dazu bei, dass sich die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern zu einem attraktiven Unternehmens-, Arbeits- und Lebensstandort entwickelt hat. Insgesamt sind 136 Nominierungen aus dem gesamten Land eingegangen. Das sind so viele wie nie zuvor. Das spricht auch für die Anerkennung und Wertschätzung für den Preis“, betonte Glawe. Ein Großteil der Nominierungen kommt aus dem Dienstleistungsbereich (32 Prozent), dem verarbeitenden Gewerbe (20,5 Prozent), dem Handel (23 Prozent) sowie der Gesundheitswirtschaft (11,5 Prozent). Die Bewerbungen wurden von Städten, Gemeinden, Kammern, Verbänden, Sparkassen und Belegschaften der Unternehmen eingereicht.

Informationen zum Preis – Träger der Veranstaltung – Stele, Urkunde und Preisgeld

Die Gewinner wurden in den drei Kategorien „Unternehmerpersönlichkeit“, „Unternehmensentwicklung“ sowie „Fachkräftesicherung und Familienfreundlichkeit“ ausgezeichnet. Zudem wurden zwei Sonderpreise vergeben. Ausgelobt wurden Preisgelder in Höhe von insgesamt 15.000 Euro, jeweils eine Urkunde und eine hochwertige Stele aus der Werkstatt der Rostocker Designerin Anna Silberstein. Träger des landesweiten und branchenübergreifenden Wettbewerbs sind das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, der Ostdeutsche Sparkassenverband mit den Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern, die drei Industrie- und Handwerkskammern in MV, die beiden Handwerkskammern sowie die Vereinigung der Unternehmensverbände Mecklenburg-Vorpommern (VUMV).

„Ich danke besonders auch der Jury für ihren Einsatz, die diesjährigen Gewinner in dem spannenden Wettbewerb aus der Vielzahl der Nominierungen herauszufiltern. Das Ergebnis sind in diesem Jahr neun Finalisten, drei Preisträger und zwei Sonderpreisträger“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Alle Preisträger und Finalisten „Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern“ im Überblick

Kategorie: Unternehmerpersönlichkeit

Trebing & Himstedt Prozessautomation GmbH & Co. KG aus Schwerin

Preisträger: Steffen Himstedt – Geschäftsführer

Blick zum Technologie- und Gewerbezentrum Schwerin-Wismar (Standort Schwerin). Foto: M.M.

Die Trebing & Himstedt Prozessautomation GmbH & Co. KG wurde 1992 gegründet. Geschäftsführende Gesellschafter sind Stefan Trebing und Steffen Himstedt. Der Sitz des Unternehmens ist auf dem Gelände des Technologie- und Gewerbezentrum e.V. Schwerin. Im Jahr 2000 erfolgte der Bau eines eigenen Firmensitzes auf dem Gelände. Seit 2015 hat das Unternehmen auch einen Standort in Stuttgart. Geschäftsgegenstand ist die Beratung, Implementierung und der Betrieb von IT-Lösungen für die smarte Fabrik. Im Fokus steht die Digitalisierung von Produktionsprozessen. Zu den Kunden zählen produzierende Unternehmen vom Hidden Champion bis zum Großkonzern. Die Vielseitigkeit spricht für das Unternehmen. Nach eigenen Angaben wirkt Trebing & Himstedt mit seinem IT-Know-how sowohl bei der klassischen Gesichtscreme, bei intelligenten Fahrstühlen oder High-End-Sportwagen an der Herstellung vieler bekannter Produkte mit. Zu den Kunden zählen Beiersdorf, Roche Diagnotics, Audi, Continental und Festo. 45 Mitarbeiter sind im Unternehmen tätig. „Trebing & Himstedt ist eine Erfolgsgeschichte aus Mecklenburg-Vorpommern. Das national und international erfolgreiche Unternehmen ist bis heute in der Region verwurzelt. Es verfolgt einen soliden und kontinuierlichen Wachstumskurs. Steffen Himstedt hat stets ein offenes Ohr für seine Angestellten. Eine familienbewusste Personalpolitik, seine unternehmerische Verantwortung und das intensive Engagement für die Fachkräftesicherung und Weiterentwicklung der Unternehmenskultur sind Teil des Erfolges. Darüber hinaus engagiert er sich in vielen Initiativen und Vereinen ehrenamtlich. Aufgrund des hohen gesellschaftlichen Engagements wird Steffen Himstedt von vielen Wegbegleitern sehr geschätzt“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe.

Finalisten „Unternehmerpersönlichkeit“

Jörg Reichau, Bäckerei & Konditorei Reichau, Branche: Handwerk, Grambin/Landkreis Vorpommern-Greifswald

Kathrin Jeromin-Roggow,  Avedo Neubrandenburg GmbH, Branche: Dienstleistungen, Neubrandenburg/Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Gerald Jungjohann, Volker Jensen, Jungjohann & Jensen GmbH, Branche: Garten und Landschaftsbau, Güstrow/Landkreis Rostock

Kategorie: Unternehmensentwicklung

H.O. Schlüter GmbH aus Lübz (Landkreis Ludwigslust-Parchim)

Preisträger: Sven Thomsen – Geschäftsführer Bereich Kunststoffbau

Die H. O. Schlüter GmbH wurde 1957 in Hanerau-Hademarschen (Schleswig-Holstein) gegründet. Seit 1991 ist das Unternehmen mit einem Standort in Lübz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ansässig. Das Unternehmen ist in den Bereichen Metallbau und Kunststoffbau tätig und hat sich mit seinen Mitarbeitern auf Fenster, Türen und Fassadenelemente spezialisiert. 2007 ist auf einem weiteren Betriebsgelände in Lübz die neu errichtete Kunststofffertigung in Betrieb genommen worden. Seit 1957 hat H. O. Schlüter deutschlandweit mehr als 5.000 Projekte umgesetzt. Insgesamt arbeiten 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen. Am Standort Lübz sind inzwischen 144 Beschäftigte angestellt. „H. O. Schlüter hat kontinuierlich in den Standort investiert. Von der Idee bis zur finalen Umsetzung erfolgt alles aus einer Hand. Es gehört heute mit zu einem der größten Arbeitgeber in der Region. Hier trifft ein Handwerksbetrieb mit Tradition auf hohe Innovationskraft. Erfreulich ist, dass das Unternehmen auch in die Aus- und Weiterbildung investiert“, machte Wirtschaftsminister Glawe deutlich.

Finalisten „Unternehmensentwicklung“

Hagen Wustlich, PLANET intelligent Systems GmbH, Branche IT, Raben-Steinfeld/Landkreis Ludwigslust-Parchim

Michael Boddenberg, Siegbert Hüttel, Fahrtec Systeme GmbH, Branche: Fahrzeugbau, Neubrandenburg/Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Dr. Thomas Diestel, Dr. Diestel GmbH, Branche: Handwerk, Rostock

Kategorie: Fachkräftesicherung und Familienfreundlichkeit

Owe Gluth GmbH aus Neubrandenburg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte)

Preisträger: Owe Gluth – Geschäftsführer

Die Owe Gluth GmbH ist ein Heizungs- und Klimatechnikbetrieb in Neubrandenburg. Das im Jahr 1990 gegründete Unternehmen hat heute 48 Mitarbeiter. Es ist in den Bereichen Gebäudetechnik, Energiedienstleistungen und Badgestaltung tätig. Das Unternehmen bietet Karriere und Aufstiegschancen, außerbetriebliche Veranstaltungen, investiert in eine hochwertige Arbeitsausstattung. Darüber hinaus können Schülerpraktika absolviert werden. Für Auszubildende wird ein Fahrkostenzuschuss zum Berufsschulunterricht angeboten, ein Zuschuss für Unterbringungskosten sowie ein Tablet für Ausbildungszwecke. „Neben der hohen fachlichen Kompetenz steht die Owe Gluth GmbH für eine hohe regionale Verankerung sowie gesellschaftliches Engagement rund um die Themen Sport, Kultur, Bildung und Freizeit“, sagte Glawe. So zeichnet sich das Unternehmen aus durch schulisches Engagement (Unterstützung einer Lehrwerkstatt für Schüler zur beruflichen Orientierung, Sponsoring Kinderzeitung, Arbeitskreis Schule/Wirtschaft Neubrandenburg) sowie soziales Engagement (unterstützt Dreikönigsverein Neubrandenburg e.V. beim Projekt „Dreikönigshospiz“), sportliches Engagement (Sponsoring Handballmannschaft, Triathletin Lena Meißner und einer weiteren jungen Sportlerin) sowie kulturelles Engagement (Konzertunterstützer Festspiele M-V, Kultur-Sponsoring Jazzfrühling, Sponsoring Nikolaikirche).

Finalisten „Fachkräftesicherung und Familienfreundlichkeit“

Torsten Grundke, Media Markt TV-HiFi-Elektro GmbH Stralsund, Branche: Einzelhandel, Stralsund/Landkreis Vorpommern-Rügen

Ingo Meyer, Neubrandenburger Stadtwerke GmbH Branche: Energieversorger, Neubrandenburg/Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Susanne Witt, Daniel Hirsch, mwh HIRSCH Steuerberatungsgesellschaft mbH, Branche: Steuerberatung, Stralsund/Landkreis Vorpommern-Rügen und Neustrelitz/Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Sonderpreise

Sonderpreis „Erzeugung trifft Wertschöpfung“

Insel Öhe – Schillings Gasthöfe – Hiddenseer Kutterfisch

Preisträger: Mathias Schilling in Schaprode / Insel Öhe

Familie Schilling ist auf der Insel Öhe (Landkreis Vorpommern-Rügen) seit Generationen ansässig. Die Insel liegt „gegenüber“ von Schaprode auf der Insel Rügen. Mathias Schilling züchtet mit seiner Frau Nicole auf der Insel Öhe Rinder und Schnucken. In den vergangenen Jahren ist der Landwirtschaftsbetrieb gewachsen. Es sind neue Geschäftsfelder hinzugekommen. Hierzu zählt unter anderem Schillings Gasthof in Schaprode. Angeboten wird beispielsweise das Rindfleisch von der Insel Öhe. Neben dem Gasthof gibt es einen Hofladen. Hier werden viele regionale Lebensmittel sowie Waren für den täglichen Bedarf verkauft. Für Urlauber auf Rügen steht ein Gästehaus bereit. Mathias Schilling hat darüber den Verein „Hiddenseer Kutterfisch“ initiiert. Kutter- und Küstenfischer setzen sich für einen regionalen und nachhaltigen Kreislauf des Fischfangs und Fischverkaufes ein. Schilling verkauft die Produkte beispielsweise im Fischhaus in Schaprode am Hafen. Heute sind an den verschiedenen Betriebsstätten von Mathias Schilling circa 25 Mitarbeiter beschäftigt. „Die unternehmerische Vielfalt und die Umsetzung kreativer Ideen in die Praxis sind Teil des Firmenerfolges. Ein Schwerpunkt liegt hier ganz klar in der Bereitschaft, die Region und ihre Menschen weiter voranzubringen. Das ist aller Ehren wert“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe.

Sonderpreis „Digital regional verwurzelt“

advocado GmbH aus Greifswald (Landkreis Vorpommern Greifswald)

Preisträger: Maximilian Block und Jacob Saß

Die advocado GmbH wurde im Jahr 2014 gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Vermittlung von Rechtsberatung von erfahrenden und spezialisierten Anwälten in allen rechtlichen Angelegenheiten. Das gilt sowohl für Privat- als auch für Geschäftskunden über das Internet. Hierzu zählen beispielsweise die Regelung des eigenen Nachlasses, die Durchsetzung von Ansprüchen oder Probleme mit Baumängeln sowie die Gründung eines Unternehmens, der Verkauf von Unternehmensanteilen oder der effektive Schutz einer Marke. Die Bearbeitung erfolgt vollständig digital. „Das Unternehmen ist ein Beleg dafür, wie mit der Digitalisierung neue Wege beschritten, neue Geschäftsfelder attraktiv kombiniert werden und somit regional neue Arbeitsplätze entstehen. Gestartet mit einem Zwei-Mann-Betrieb arbeiten heute 40 Mitarbeiter im Unternehmen“, so Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit M-V