Universales Lernen für alle

Die Familien-Universität Greifswald startet ins neue Sommersemester

Worüber ärgern wir uns? Was macht uns wütend? Wer spionierte rund um die Ostsee? Wie unterscheiden sich wissenschaftliche Expeditionen heute und damals? Und was gibt es alles aus dem Leben von Fledermäusen  – den Nachgespenstern – zu berichten? ? Wir laden Sie ein: Erleben Sie Forschung hautnah! Die populärwissenschaftlichen Vorlesungen der Familien-Universität richten sich an alle Bürgerinnen und Bürger ab zehn Jahren. Der Eintritt ist kostenfrei.

Am 13. April 2017 eröffnet Rektorin Prof. Dr. Johanna Eleonore Weber die Familien-Universität mit der Frage „Worüber ärgern wir uns? Was macht uns wütend?“ Ärger ist ein Gefühl (oder in der Sprache der Psychologie eine Emotion), das wir im Alltag häufiger erleben. Doch worüber ärgern wir uns? Wie gehen wir mit Ärger um? Und welche Folgen haben unsere Reaktionen für uns selbst, für unser Wohlbefinden, für unsere Gesundheit und für unsere Beziehungen zu anderen? Schaden wir mit Ärger und Wut uns selbst und den anderen, oder können Ärger und Wut auch sinnvoll oder gar notwendig sein, wie es aus psychologischer Sicht im Prinzip für alle Emotionen gilt? Die Veranstaltung findet um 16:00 Uhr im Hörsaal 5 des Hörsaalgebäudes in der Rubenowstraße 1 statt.

Am 11. Mai 2017 berichtet Prof. Dr. Thomas Wegener Friis über Spionage rund um die Ostsee. Nach fast drei Jahrzehnten „Friedensdividende” mag die Welt der Spionage für viele fern sein, ist es dann aber doch nicht. Gerade im Fall der Nachrichtendienste macht der Wunsch auf Informationsvorsprung die Spionage nahezu zeitlos – seit Moses seine Späher in das Land Kanaan schickte bis hin zur NSA. Um die Ostsee herum erlebte diese Branche während des Kalten Krieges einen gewaltigen Aufschwung. In der Kindheit und Jugend der heutigen Elterngeneration, rüsteten sich die heutigen Großeltern auf den Krieg gegen die Nachbarländer: Deutsche gegen Deutsche, Dänen gegen DDR, Polen gegen Dänen, Schweden gegen Russen. In einer solchen Lage gediehen die Nachrichtendienste und nahezu nichts war zu unwichtig. Auch lokal entfaltete sich dieser Geheimkonflikt. Die Militäraufklärung der DDR und die Staatssicherheit schleusten Greifswalder Wissenschaftler getarnt als Flüchtlinge ins NATO-Land Dänemark. Im Gegenzug versuchten die dänischen und norwegischen Nachrichtendienste Doppelagenten in Greifswald anzuwerben. Der Vortrag beschäftigt sich mit der Spionage des Kalten Krieges im Ostseeraum – lokal, regional und global. Die Veranstaltung findet um 16:00 Uhr im Hörsaal 5 des Hörsaalgebäudes in der Rubenowstraße 1 statt.

Am 8. Juni 2017 setzt PD Dr. Peter Michalik die Veranstaltungsreihe mit seinem Vortrag Aufbruch in unbekannte Welten – wissenschaftliche Expeditionen gestern und heute fort. Der Traum von der Erforschung unbekannter Regionen ist seit Menschengedenken Triebkraft für Entdeckungsreisen. So haben berühmte Naturforscher wie Charles Darwin und Alexander von Humboldt auf ihren Reisen durch damals weitgehend unbekannte Naturlandschaften bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse erlangt. Auch heute noch leisten wissenschaftliche Expeditionen einen entscheidenden Beitrag zum Wissen über Geologie, Flora und Fauna unserer Erde. Der Vortrag wird die Bedeutung von wissenschaftlichen Expeditionen beleuchten und einen Einblick in vergangene und heutige zoologische Entdeckungsreisen geben. Die Veranstaltung findet um 16:00 Uhr im Hörsaal der Loitzer Straße 26 statt. Anschließend wird eine Führung durch das Zoologische Museum angeboten.

Am 13. Juli 2017 gibt Prof. Dr. Gerald Kerth Einblicke in das Leben seltener Nachtgespenster: die faszinierende Biologie der Fledermäuse. Der Ruf der Fledermäuse hat in den letzten Jahren einen aus Sicht des Naturschutzes erfreulichen Wandel vom unheimlichen Nachtgespenst zum spannenden nächtlichen Besucher im eigenen Garten oder am eigenen Haus erfahren. Trotzdem sind auch heute noch viele einheimische Fledermausarten in ihrem Bestand bedroht. Fledermäuse sind darüber hinaus in der Biologie sehr spannende Studientiere. Ihre Fähigkeit zum aktiven Flug macht sie einzigartig unter den Säugetieren und ihre Anpassung, sich auch bei völliger Dunkelheit mit Hilfe von Ultraschall zu orientieren, hat Forschende schon seit langer Zeit fasziniert. In Vortrag wird das faszinierende Leben der Fledermäuse vorgestellt, und bei einem anschließenden Ausflug ins Arboretum der Universität Greifswald gibt es die Möglichkeit, den Lebensraum einheimischer Fledermäuse vor Ort kennenzulernen. Die Veranstaltung findet um 16:00 Uhr im Hörsaal der Universitätsbibliothek am Berthold-Beitz-Platz statt.

Weitere Informationen

Seit 2008 gibt die Veranstaltungs-Reihe Familien-Universität Antworten auf viele Fragen. Inzwischen hat sie eine Stammhörerschaft gefunden und wird durchschnittlich von etwa 100 Gästen besucht. Die Familien-Universität wird gemeinsam organisiert von der Universität Greifswald und dem Bürgerhafen Greifswald.

Pressemitteilung der Universität Greifswald