Unerhörtes entdecken – Die Festspiele MV präsentieren ihre 22. Saison

Daniel Hope ist Künstlerischer Direktor

Vom 10. Juni bis zum 11. September gibt es 124 hochkarätig besetzte Konzerte bei den Festspielen MV zu erleben. Gleich 14 Neuentdeckungen sind unter den insgesamt 83 unverwechselbaren Spielstätten. In Kirchen und Gutshäusern, in Klöstern und Schlössern, in Industriegebäuden und Scheunen musizieren Künstler von Weltrang zusammen mit der Jungen Elite, den Stars von morgen.

Strukturell starten die Festspiele MV mit einem neu gegründeten Direktorium unter der Gesamtleitung des Intendanten Dr. Matthias von Hülsen in die Saison. Diesem gehören an: Toni Berndt als kaufmännischer Direktor, Juliane Keil als Fundraisingdirektorin sowie Daniel Hope als Künstlerischer Direktor. „Ich verspreche mir von dieser Aufgabenteilung eine  deutliche Weiterentwicklung der künstlerischen und wirtschaftlichen Bedeutung der Festspiele MV im Reigen der internationalen Sommerfestivals“, kommentiert Dr. Matthias von Hülsen diese Entscheidung. Daniel Hope wird demnach noch maßgeblicher in beratender und gestaltender Funktion an der Programmarbeit der Festspiele MV beteiligt sein. Daniel Hope: „Nachdem ich vor knapp zwei Jahre meine lange, künstlerische Beziehung zu den Festspiele MV durch die „Künstlerische Partnerschaft“ vertiefen durfte, freut es mich besonders, nun das Amt des Künstlerischen Direktors zu bekleiden. Dafür werde ich in den Sommermonaten regelmäßig in Meckpomm gastieren, als Geiger, als Festspielfreund und als neugieriger Zuhörer, um aufregende Künstler und Projekte zu hören und vorzustellen, und um viel Musik mit ihnen zu spielen.“

So programmiert er wie bereits im letzten Jahr in der Reihe Hope’s Music zahlreiche Konzerte und festigt die Kooperation mit den New Yorker Kulturinstitutionen (Carnegie Hall, Lincoln Center). Zahlreiche Künstler folgen darüber hinaus seiner ganz persönlichen Einladung (u. a. das Emerson String Quartet und Francesco Tristano). „Durch meine internationale Karriere, die ich mit Freude und Energie weiterverfolgen werde, begegne ich den spannendsten Musikern und Ensembles in aller Welt und bekomme die Chance, sie nach Meckpomm zu locken. So werden auch in Zukunft weitere Kooperationen und Begegnungen Bestandteil meiner künstlerischen Konzepte sein. Im Rahmen dieses atemberaubenden Festivals trifft sich so die Welt-Musikelite. Programmsäulen wie „Musik aus MV“ und „Junge Elite“, die über 20 Jahre so liebevoll aufgebaut wurden, werden von dieser internationalen Dimension sicher noch zusätzlich beflügelt werden. Und, last but not least, ist es mir eine besondere Freude, den wunderbaren Cellisten, Li-Wei Qin, als diesjährigen Preisträger in Residence zu begrüßen. Uns verbindet ein ungewöhnlicher Zufall – in London haben wir viele Jahren im gleichen Wohnhaus gelebt, begegnet sind wir uns aber zum ersten Mal, ironischerweise, in der schönen Scheune in Ulrichshusen.“

Mit 19 Konzerten prägt der diesjährige Preisträger in Residence Li-Wei Qin mit seinem Violoncello die Saison 2011 entscheidend mit, darunter das Eröffnungskonzert (10.06., Wismar) mit dem NDR Sinfonieorchester, das Picknick-Pferde-Sinfoniekonzert „Wann darf ich klatschen?“ u. a. mit Daniel Hope, Albrecht Mayer und der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz (02.07.) sowie dem Abschlusskonzert (11.09., Neubrandenburg) mit dem Konzerthausorchester Berlin unter Michel Tabachnik. „Ich freue mich sehr auf meine Residence bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Musik verbindet und lässt die Welt näher zusammen rücken – so ist in diesem Jahr „Ost trifft West“ ein großes Thema bei den Festspielen MV! Die Musik bildet eine perfekte Brücke zwischen den zwei doch sehr unterschiedlichen Kulturen und fördert das gegenseitige Verständnis. Ich fühle mich geehrt zusammen mit den Festspielen MV als Botschafter dieses Zusammentreffens zu fungieren und hoffe, dem Festspielpublikum zahlreiche wirklich unvergessliche Konzertmomente zu bescheren!“, sagt er in Hinblick auf die kommende Saison.

In der Reihe Künstlerstätten wollen die Festspiele MV einerseits auf bedeutende Künstler der Vergangenheit hinweisen und andererseits verdeutlichen, dass auch heute noch großes kreatives Potential im Land vorhanden ist. Zu entdecken sind u. a. die authentischen Wirkungsstätten von Gerhart Hauptmann, Ernst Barlach, Hans Fallada sowie von zeitgenössischen Künstler wie Hans-Jürgen Syberberg oder Ton Matton. Percussion, Harfenklänge, Chansons, Installationen, Atelier-Einblicke, Aktionen – an diesen Stätten der Kunst, gibt es viel zu sehen und zu hören.

Ergänzt wird die Reihe Künstlerstätten durch die Ausstellung Sommergäste (22.07. bis 23.10.2011) im Staatlichen Museum Schwerin. Der Landstrich an der Ostseeküste war für viele Künstler der Klassischen Moderne ein notwendiger Gegenpol zu den turbulenten Großstädten. Die Ausstellung Sommergäste (22.07. bis 23.10.2011) gibt mit ausgewählten Werken aus nationalen und internationalen Museen und Privatsammlungen erstmals einen repräsentativen Überblick über die in dieser Region entstandenen Werke der Klassischen Moderne, u. a. von Edvard Munch, Lyonel Feininger, Erich Heckel und Alexej von Jawlensky. Weitere Infos unter www.festspiele-mv.de und www.museum-schwerin.de

In der Reihe Fokus Tanz trifft u. a. die „Junge Elite Tanz“ von John Neumeier auf die Junge „Elite Musik“. Eine eigene Ballettproduktion ist mit der Tod und das Mädchen zu erleben, während sich Kristjan Järvi mit seinem Absolute Ensemble und dem Weltklasse-Bandoneonspieler Carel Kraayenhof dem Tango widmen und die NDR-Bigband ein andalusischen Flamenco-Abend präsentiert.

Des Weiteren geben sich in dieser Saison große Pianisten die Ehre. Den Anfang macht Bruno Leonardo Gelber mit berühmten Beethoven Sonaten gefolgt von zwei Grandes Dames der Klavierkunst: Martha Argerich und Lilya Zilberstein.  Schumanns Klavierkonzert liegt pianistisch in den Händen von Lars Vogt und sinfonisch in denen des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin unter Philippe Jordan, während Tastenlegende Murray Perahia die Academy of St Martin in the Fields vom Klavier aus leitet.

Auf der anderen Seite wird erstmals eine Garde junger Dirigentenelite auf den Festspiel-Bühnen zu erleben sein. Cornelius Meister und der Tscheche Jakub Hr?ša mit dem NDR Sinfonieorchester, die Mexikanerin Alondra de la Parra mit der Kammerakademie Potsdam und der Norddeutschen Philharmonie, David Afkham mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und Christoph Altstaedt mit dem Jungen Klangforum Mitte Europa.

Weitere Stars 2011 sind mit Hilary Hahn, Julia Fischer, Frank Peter Zimmermann und Midori an der Geige, mit Nils Mönkemeyer an der Bratsche und mit Sol Gabetta am Violoncello zu erleben. Und die schon in dieser Liga mitspielende WEMAG-Solistenpreisträgerin  Alice Sara Ott (Klavier) wird mit den Bamberger Symphonikern unter Jonathan Nott mit Tschaikowskis 1. Klavierkonzert in Ulrichshusen begeistern.

Herausragende Open-Air-Veranstaltungen sind u. a. die Klarinettengala mit Sabine Meyer im Schlosspark Hasenwinkel und die James Bond Gala mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter Carl Davis im Land Fleesensee – moderiert von Dominique Horwitz. Das beliebte Musikfest im Park von Schloss Bothmer in Klütz steht in diesem Jahr unter dem Motto „Viva America!“. Ensemblepreisträger Sebastian Knauer (Klavier) feiert mit der Rhapsodie in Blue und der Norddeutschen Philharmonie Rostock geleitet von der jungen Dirigentin Alondra de la Parra, seinen 40. Geburtstag.

Fest etabliert ist auch die Reihe Musik aus MV, in diesem Jahr mit Höhepunkten wie dem Konzert zum 250-jährigen Krönungsjubiläum der Prinzessin Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz (mit der Neubrandenburger Philharmonie) sowie den drei Konzerten der „Ludwigsluster Klassik“, die dieses Jahr die Bedeutung von Frauen als Interpretinnen und Musen am Ludwigsluster Hof hervor hebt. Außerdem steht mit den Konzerten der „jungen norddeutschen philharmonie“ mit dem Publikumspreisträger David Kadouch (Klavier) als Solisten und den Auftritten des Landesjugend- und Landesjugendjazzorchesters die Förderung des musikalischen Nachwuchses des Landes im Fokus.

Als grundlegende Programmsäule der Festspiele MV lässt die internationale Junge Elite auch 2011 wieder mit vielseitigen Programmen an den unterschiedlichsten Spielorten aufhorchen. Die jungen Künstler haben die Möglichkeit mit der Zuerkennung eines der begehrten Festspielpreise in die Künstlerfamilie der Festspiele aufgenommen zu werden. Die frisch gebackenen Preisträger Vilde Frang (WEMAG-Solistenpreis), das Danish String Quartet (NORDMETALL-Ensemblepreis) und Sebastian Küchler-Blessing als Publikumspreisträger stellen sich erstmalig mit Preisträger-Konzerten vor und ebenso „alte Bekannte“ unserer Preisträgerfamilie wie das Fauré Quartett, Christoph Eß, das Quatuor Ebène, Gábor Boldoczki, Viviane Hagner und wie die schon erwähnten Julia Fischer und Alice Sara Ott.

Das populäre Kleine Fest im großen Park (12./13.08.) veranstalten die Festspiele MV 2011 bereits im zweiten Jahr. Wieder präsentieren sich dort zahlreiche Künstler auf über 20 Bühnen  mit artistischen, komödiantischen, theatralischen und magischen Darbietungen auf höchstem Niveau und laden ein zum unterhaltsamen Lustwandeln im Ludwigsluster Schlosspark.

Karten für die Konzerte, das Programm der Saison sowie alle weiteren Informationen sind im Internet unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 – 591 85 85 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Die Abendkassengebühr beträgt 2,- Euro pro Karte.