Turnsportliches 2010 in M-V

400 aktive Turnerinnen und Turner im Land / Glanzvolle Landesturnschau in Rostock

Turnen und Mecklenburg-Vorpommern – das ist seit „Jahrhunderten“ eine Erfolgsgeschichte. Nicht von ungefähr wurde in Friedland der älteste Sportverein in Deutschland gegründet. Der TSV Friedland 1814, bei dem der Turnsport schon in den frühesten Anfängen im Mittelpunkt stand, hatte bzw. hat hier eine gute Heimat. In Schwerin gründete sich der Männer-Turn-Verein 1859, der dann in den weiteren Jahren viel Renommee gewann. Auch in den Folgejahrzehnten feierte der Turnsport „Made in M-V“ zahlreiche Erfolge.

Am letzten Wochenende wurde zudem noch einmal deutlich, dass Turnen und M-V ganz einfach zusammengehören. Zur 17. Auflage der Landesturnschau in der Scandlines Arena in Rostock kamen mehr als 1000 Zuschauer – das bedeutete eine „ausverkaufte Kulisse“.

Und es gab im 20.Jahr nach der deutsch-deutschen Vereinigung durchaus Grund zum Feiern. Dazu Kati Brenner, Geschäftsführerin vom Landesturnverband M-V: „Das Turnen ist vielfältiger geworden. Neben dem klassischen Gerätturnen sind viele Sportarten beim Turnverband angesiedelt, von der Rhythmischen Sportgymnastik bis hin zum Faustball. Zurzeit gibt es 15 Vereine in MV, die sich speziell dem Geräteturnen widmen. Gegenwärtig sind 400 Turnerinnen und Turner (Es sind nur 2!!!) bei Wettkämpfen aktiv.“

Anlass zur Freude während der 17. Turn-Gala hatten auch die mit dem „Stern des Sportes“ ausgezeichneten Vereine, deren soziales und sportliches Engagement durch die Volks- und Raiffeisenbanken in Kooperation mit dem Deutschen Olympischen Sportbund, dem Landessportbund und den partnerschaftlich verbundenen Medien gewürdigt wird. Während der Turn-Gala demonstrierten u.a. Turnerinnen und Turner sowie Akrobatinnen und Akrobaten aus beispielsweise Rostock, Warnemünde, Schwerin, Wismar, Bützow, Neubrandenburg oder Selmsdorf ihr großes Können. Fast drei Stunden dauerte die einzigartige Demonstration von Turnsport und Turn-Show – das Publikum war begeistert.

Übrigens: Auf den nächsten turnsportlichen Höhepunkt braucht Rostock nicht lange zu warten. Am 19. Januar 2011 findet in der Hansestadt das „Feuerwerk der Tunkunst“ statt. Rostock könnte kein besserer Schauplatz dafür sein, wie die Turn-Gala bewies.

Last but not least: In diesem Jahr fanden die Turn-WM in Rotterdam statt. Dabei brillierte im Mehrkampf bei den Männern Philipp Boy mit Silber aus deutscher Sicht. Reck-Bronze gab es für Fabian Hambüchen sowie Bronze für das Herren-Team im Mannschafts-Wettbewerb.

Auch Rostockerinnen und Rostocker setzten in der Vergangenheit Glanzlichter bei Turn-WM. So wurde Marianne Noack mit dem DDR-Damen-Team 1970 Vize-Weltmeisterin. In der damaligen Silber-Riege stand auch Christine Schmitt, die zudem Bronze am Schwebebalken erkämpfte. Ein weiterer klasse Turner der Hansestadt ist Reinhard Rychly, der 1972 mit dem Team Olympia-Bronze errang. Turnerinnen der Extra-Klasse aus Rostock, die zudem in der letzten DDR-National-Riege 1989 standen, waren ebenfalls Antje Wielgoß und Christine Thoms. Nur ein paar Beispiele von vielen …

Marko Michels