Trotz trockener Witterung guter Wachstumsverlauf bei Obst und Gemüse

„Die Obstkulturen entwickeln sich nach einer optimalen Blüte trotz der Trockenheit gut“, so der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus.

Neupflanzungen von Äpfeln ohne Bewässerung litten verbreitet unter der gegenwärtigen Witterung.

Die Vermarktung von Erdbeeren aus Freilandbeständen, die mit Vlies- bzw. Folienabdeckung verfrüht wurden, hat in Mecklenburg-Vorpommern regional differenziert zwischen dem 20. und 25. Mai begonnen. Die Normalkulturbestände sind derzeit in der Abblüte. Je nach weiterem Witterungsverlauf wird hier in der zweiten Junidekade die Ernte beginnen.

Bei den Schwarzen Johannisbeeren führen die starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht im Mai zu einem deutlichen Verrieseln der Früchte. Wie sich dies und die anhaltende trockene Witterung auf den Ertrag auswirken werden, bleibt vorläufig noch abzuwarten.

„So willkommen das trockene, mäßig warme, niederschlagsarme Wetter bei der Baumblüte auch war, so wünschen sich die Obstbauern jetzt ergiebige Niederschläge, um die Wasserreserven der Böden wieder aufzufüllen“, sagte Minister Dr. Backhaus. Insbesondere Baumobst-Neupflanzungen würden dringend Wasser benötigen. Wo möglich, werde Zusatzbewässerung gegeben.

Um die Ausbreitung der vorjährigen Feuerbrand-Infektion in Südwestmecklenburg zu verhindern wurde während der Apfelblüte insgesamt zweimal entsprechende Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt. Die Pilzkrankheit Mehltau spielt in dieser Saison im Kernobst eine besondere Rolle. Sie hat sich inzwischen auch in Sorten etabliert, die bisher gegen Mehltau robust waren. Der Pflanzenschutzdienst Mecklenburg-Vorpommern führt seit 2007 Untersuchungen zur Resistenz des Apfelmehltaus gegen verfügbare Pflanzenschutzmittel durch. Der örtlich sehr deutliche Flug von Maikäfern ist inzwischen weitgehend beendet.

„Der Temperaturverlauf der vergangenen Wochen gewährleistete bisher einen guten Wachstumsverlauf der Gemüsekulturen“, so Minister Dr. Backhaus. Im Gemüseanbau habe der Einsatz von Kulturschutznetzen zugenommen, um fehlende Pflanzenschutzmittel gegen die Kleine Kohlfliege und den Rapsglanzkäfer zu kompensieren. Da die Gemüsekulturen weitgehend beregnet werden, wirkt sich die Trockenheit hier nicht so gravierend aus. Die Ernte der Gemüsekulturen läuft auf Hochtouren. Parallel dazu erfolgt die Pflanzung weiterer Anbausätze.

Die Spargelernte begann in diesem Jahr ab Ende April recht zeitig. Innerhalb der ersten vier Spargelwochen wurden teilweise schon über 50 Prozent der Vorjahresgesamternte eingefahren. Der Ertrag liegt derzeit zwischen vier und sechs Tonnen pro Hektar. Es lassen sich Preise zwischen fünf und sechs Euro pro Kilogramm Spargel realisieren.

Auch bei den Blattsalaten und Kohlarten kann von einem guten Wachstumsverlauf gesprochen werden. In Blowatz auf der Insel Poel wurden Ende Mai Chicoree und Rosenkohl gepflanzt.