Auf musikalische Reise in die 1920er Jahre
In diesem Jahr gibt es zahlreiche Jubiläen und Jahrestage: Ausbruch des 2.Weltkrieges 1939, Fall der Berliner Mauer 1989 oder 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland.
Es gibt allerdings, neben den besonderen historischen und politischen Daten 2009 in Deutschland, auch ein musikalisches Erinnern: Vor fast 90 Jahren erlebte die Salon-Musik in Deutschland einen einzigartigen Aufschwung, die „goldenen 20er“ brachten eine Reihe herausragender Künstlerinnen und Künstler hervor.
Die 1920er, diese Jahre verbinden sich mit dem Schaffen der Regisseure Robert Wiener oder Fritz Lang, mit Multi-Talenten wie Max Beckmann, Georg Grosz, Otto Dix, Christian Schad oder Paul Klee, mit Sportlern wie Box-Idol Max Schmeling, mit Schauspielerinnen wie Greta Garbo oder Marlene Dietrich oder mit Sängerinnen bzw. Sängern wie Zarah Leander oder die Comedian Harmonists, die sich 1927/28 gründeten.
Die Frauen wurden eigensinniger und hatten nicht nur modisch betrachtet ihren „eigensinnigen Bubikopf“, und die Männer trugen Knickerbocker und Schiebermütze, wenn sie es sich dann leisten konnten. Carl-Friedrich von Langen gewann 1928 in Amsterdam in den Dressurwettbewerben die ersten olympischen Goldmedaillen für die heutige Region Mecklenburg und Vorpommern. Carl Diem organisierte zahlreiche Sportwettkämpfe.
Auf eine musikalische Zeitreise „Zurück in die 1920er und 1930er“ möchte das Trio „Roter Mohn“, seit Dezember 2007 als Troika bestehend, die Wismarer und ihre Gäste am 24.Januar 2008 um 19.30 Uhr im Bürgerschaftssaal des Wismarer Rathauses mitnehmen.
Eine Musikerin und zwei Musiker werden dann „Ohrwürmer“ a la „Veronika der Lenz ist da …“, Tonfilmschlager, Kabarettlieder oder Chansons zum Besten geben. Und ein Rezept für „Ohrwurm-Garantie“ haben Jewgenia Keisermann am Klavier, Karl-Heinz Saleh am Kontrabass, an der Gitarre sowie mit Solo-Gesang, und Gunnar Rieck, am Akkordeon sowie ebenfalls mit Solo-Gesang, auch: „Man nehme einen Teelöffel Pianissimo, gebe dazu ein Viertel Rhythmus, eine Messerspitze Vielseitigkeit bzw. einen Schuss Pep und schmecke alles mit einer Prise Extravaganz ab. Serviert wird anschließend mit einer gehörigen Prise augenzwinkernder Nostalgie.“
Natürlich wird nicht nur musikalisch, sondern auch mit kabarettistischen Einlagen unterhalten, werden die „20er“ und „30er“ noch einmal künstlerisch verbal „lebendig“.
Und wer will, kann mit „Bubischnitt“ und „Schiebermütze“ diesem Konzert voller Extravaganz beiwohnen.
M.Michels
Foto: Zu Gast im Bürgerschaftssaal des Rathauses Wismar war u.a. im Oktober 2007 auch Gunther Emmerlich, bereits zu DDR-Zeiten alles andere als ein politischer Leisetreter ! M.M.