Triathlon – sportliche Nachlese

Rückblick auf den 28. Rostocker Triathlon

Triathlon und MV – das hat Tradition, das hat Historie. Und auch international feiert der Triathlon ein Jubiläum. Um 1920 wurde er in Frankreich erfunden und erfreute sich in den „goldenen“ 20ern dort einiger Beliebtheit. Dennoch gab es weltweit keine entsprechende Resonanz, so dass es schnell “still” um diese Ausdauer-Sportart wurde. Mitte der 1970er Jahre wurde der “Triathlon” in den USA dann wieder “entdeckt”. Den ersten Triathlon-Wettbewerb gab es am 25. September 1974 in San Diego. Den ersten Ironman Hawaii gab es 1978 mit dem Sieger Gordon Haller und ein Jahr später durften auch dort die Damen ran – mit der Siegerin Lyn Lemaire. Auf der Lang-Distanz gab es dann 1982 die ersten offiziellen WM und es gewannen Mark Allen bei den Herren und Lyn Brooks bei den Damen (beide USA).

Klar, dass die Begeisterung für Triathlon auch vor Mecklenburg-Vorpommern nicht Halt machte. 1983 fand der erste Rostocker Triathlon statt – und wurde ein großer Erfolg. Ähnlich erfolgreich ging es international weiter. Im Jahr 1986 fanden die WM auf der Kurz-Distanz statt – die Gewinner dort: Mark Allen bei den Herren und L.Buchanan bei den Damen. Seit zehn Jahren, seit Sydney 2000, ist Triathlon gar olympisch.

Weltspitze sind die Triathletinnen und Triathleten ohnehin seit 1990. Namen wie Ines Estedt, Anja Dittmer, Christiane Pilz, Andrea Wendt, Michael Raelert, Andreas Raelert und Michael Kruse sind weit über die Triathlon-Grenzen MV`s mehr als bekannt. Kein Wunder daher, dass auch der 28. Rostocker Triathlon ein sportlicher Höhepunkt wurde – mit begeisterten Zuschauern, einem Rekord-Teilnehmerfeld und natürlich einer attraktiven Wettkampfstrecke!

Nachgefragt bei Katrin Steinhagen, der Organisations-Chefin des Rostocker Triathlons

Frage: Frau Steinhagen, der 28. Rostocker Triathlon ist schon wieder Geschichte. Wie lautet Ihr Resümee – sportlich, organisatorisch und persönlich?

Katrin Steinhagen: Der diesjährige Rostocker Triathlon war ein voller Erfolg. Viele Sportler sind nach der Veranstaltung zu mir gekommen und haben sich für den tollen Wettkampf sowie die großartige Organisation bedankt. Ich persönlich betrachte die Dinge natürlich aus anderer Sichtweise und habe schon hier und da den einen oder anderen Punkt notiert, der im nächsten Jahr noch besser laufen muss. Im Großen und Ganzen muss ich aber sagen, dieses Jahr war es echt toll. Es waren wahnsinnig viele Zuschauer an der Strecke, wir hatten tolles Wetter und tolle Sportler.

Frage: Es nahm ja auch einige Prominenz teil. Wie schlugen sich Britta Kamrau & Co.?

Katrin Steinhagen: Wie erwartet hat Michael Raelert das Rennen gewonnen. Britta kam als zweite aus dem Wasser, kurz hinter ihrem Vereinskameraden Vincent Kirsten. Aber ihre Staffel hatte mit dem Ausgang des Staffelrennens nichts zu tun. Man muss auch sagen, dass es bei den Mädels hauptsächlich um den gemeinsamen Spaß ging. Ich fand es halt sehr schön, dass auch Rostocker Sportgrößen, die über Jahre den Rostocker Sport mit ihren Erfolgen präsentiert haben, wie Christiane Pilz und eben Britta Kamrau, den Weg zum Rostocker Triathlon gefunden haben. Leider habe ich selber keine Zeit gefunden, mich einmal kurz mit allen zu unterhalten.

Frage: Wie ist Ihre Meinung zum Leistungsniveau in den einzelnen Altersklassen? Konnten Sie einige Talente mit olympischen Ambitionen entdecken?

Katrin Steinhagen: Das Leistungsniveau scheint hier in Rostock recht hoch zu sein – zumindest wurde mir dies von ein paar süddeutschen Athleten mitgeteilt, die sehr überrascht waren über diese Dichte hier und den schnellen Zeiten. Aber Talente mit olympischen Ambitionen kann man in einem solchen Rennen nicht entdecken. Das geschieht in den jüngeren Jahrgängen und diese Athleten müssen Verpflichtungen nachgehen, so dass man sie selten hier antreffen wird – vor allem wenn sie sehr jung sind. Denn bei diesen Triathleten sieht die Wettkampfplanung ganz anders aus, als bei den ambitionierten Amateuren.

Frage: Und Ihre nächsten Herausforderungen? Triathlon oder Relaxen?

Katrin Steinhagen: Meine Diplomarbeit wartet schon auf dem Schreibtisch. Nächste Woche ist Abgabetermin – also fällt relaxen aus.

Dann positiv gestimmte Prof`s, eine „Eins mit Bienchen“ für die Diplomarbeit und maximale Erfolge persönlich und triathlon-sportlich!

Marko Michels