Tradition und Innovation – wissenschaftliche und populäre Mittelalterbilder

Internationale Sommerschule ISAR zum Thema „Modernes Mittelalter“


Ob nun Mittelaltermärkte, neu entdeckte Handwerkstraditionen oder Online-Rollenspiele – das Mittelalter spielt auch heute in vielen Lebensbereichen eine große Rolle. Als „Histourismus“ und „Histotainment“ besteht in vielen Bereichen ein deutliches Interesse an vorgeblich mittelalterlichen Motiven und Artefakten.

Somit knüpft das Thema der fünften Interdisziplinären Sommerakademie Rostock (ISAR) „Modernes Mittelalter“ an aktuelle Diskurse an, wie sie innerhalb und außerhalb der Wissenschaft verhandelt werden.

Die ISAR ist ein Beispiel für interdisziplinäre geisteswissenschaftliche Forschung an der Universität Rostock, indem dort Studierende aus Fachrichtungen wie der Theologie, der Germanistik, der Übersetzungswissenschaft, der Musikwissenschaft oder der Geschichte gemeinsam über das Mittelalter diskutieren und sich ihm gleichzeitig z. B. durch einen Einblick in das Spielen auf historischen Musikinstrumenten, das Choralsingen oder das Übersetzen in die Mittelhochdeutsche Sprache nähern können.

Auffällig ist erneut das internationale Interesse an der Sommerakademie. Im fünften Jahr der ISAR ist das Teilnehmerfeld wiederum sehr international aufgestellt: Die insgesamt 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus zwölf Ländern, darunter Argentinien, China, Georgien, Montenegro und Tadschikistan. Besonders das Miteinander in einer internationalen Gemeinschaft, sowie die enge Zusammenarbeit und der Austausch mit den Lehrenden werden dabei von den Stipendiatinnen und Stipendiaten an der ISAR besonders geschätzt.

Als besondere landeskundliche Programmpunkte werden in diesem Jahr Exkursionen nach Rügen, in das Freilichtmuseum Groß Raden und in das Doberaner Münster angeboten.

Die ISAR 2015 hat es sich zum Ziel gemacht, einem internationalen Studierendenkreis unter Rückgriff auf die Expertise von Rostocker Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aktuelle Diskurse im Bereich der Mittelalterforschung und Mittelalterrezeption vorzustellen und diese gemeinsam mit ihnen interdisziplinär zu diskutieren.

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Kristin Skottki (Theologische Fakultät) und in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis mediävistischer NachwuchswissenschaftlerInnen an der Universität Rostock wird dabei im Rahmen unterschiedlicher Module ein analytischer Zugang zu sowie ein differenzierter Blick auf ein Thema angestrebt, das wie kaum ein anderes in der öffentlichen Wahrnehmung eben auch von Klischees, Vorurteilen und romantisierenden Vereinnahmungen geprägt ist.

Die Sommerakademie richtet sich vor allem an fortgeschrittene Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften sowie verwandter Fächer aus Europa, die sich mit der Sommerakademie auf ein weiterführendes Studium in Deutschland vorbereiten können. Die diesjährige ISAR findet in der Zeit vom 16. bis zum 30. August 2015 an der Universität Rostock statt und wird durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert.

Pressemitteilung / Universität Rostock

Anmerkung: Vielleicht war „früher“, im Mittelalter, doch „alles“ besser?! Zumindest war das Leben „entschleunigt“ – ohne mobile und digitale Kommunikation. Dafür wiederum war das Leben um „Einiges“ härter, „Hexen“ wurden mitunter nicht nur als solche betitelt, sondern gleich verbrannt. Wer gegenüber der Obrigkeit nicht spurte, wurde zwar nicht durch NSA & Co. überwacht, sondern ganz subtil in den Kerker geworfen. Wer etwas werden wollte, mußte nicht Mitglied einer roten oder schwarzen Partei sein, also in der SPD oder CDU, sondern nur „blaues Blut“ aufweisen können. Tja, es gibt für alles ein „Für“ und „Wider“! M.M.