Tourismusforscher: Ostseeregion braucht einheitliches Image

Klimawandel, Globalisierung und demografischer Wandel als Herausforderungen für Tourismus im Ostseeraum


Dem Tourismusforscher Prof. Edgar Kreilkamp zufolge kann Tourismus im Ostseeraum langfristig nur durch Orientierung auf internationale Märkte wachsen. Dafür benötige die Region jedoch ein einheitliches Image: „Bisher ist das Image der einzelnen Tourismusdestinationen an der Ostsee sehr unterschiedlich, obwohl es viele Gemeinsamkeiten bei den Tourismusthemen gibt“, sagte der Wissenschaftler von der Universität Lüneburg heute auf dem 1. Ostsee-Tourismus-Gipfel in Rostock.

Als Herausforderungen für den Ostseetourismus bezeichnete er den demografischen Wandel, die Klimaveränderungen und die Globalisierung der Märkte. „Die langfristig besseren klimatischen Bedingungen eröffnen Chancen zur Gewinnung neuer Gäste auch aus dem Mittelmeerraum“, erklärte Prof. Kreilkamp. Besonders ältere Menschen suchten verstärkt Angebote im Natur-, Kultur- und Gesundheitstourismus – Bereiche, in denen die Ostseeregion Herausragendes zu bieten habe.

Ein gemeinsames internationales Marketing dieser Themen führe zu einer höheren Effektivität, sagte der Wissenschaftler vor rund 40 Vertretern der Tourismusbranche aus neun Ostseeländern. Ein Hauptproblem länderübergreifender Projekte sei bislang die oft fehlende Einbindung der Landestourismusorganisationen bzw. die fehlende Einbindung in die Tourismusstrategien der einzelnen Länder gewesen, so Prof. Kreilkamp.

Der Tourismusexperte schlug auf dem Ostsee-Tourismus-Gipfel die Bildung einer Projektholding vor, die vor der Genehmigung geförderter Projekte beurteilt, inwieweit sich diese in die Strategie der Regionen eingliedern lassen.