In Rostock wird am Sonntag der landesweite Wettbewerb „TOP Azubi“ ausgetragen. „16 Teilnehmer der Endrunde müssen sich auch in berufsfremden Gebieten auskennen“, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel am Freitag in Schwerin. Dazu gehören ein Quiz über Mecklenburg-Vorpommern, ein Rollenspiel mit einem Schauspieler des Mecklenburgischen Staatstheaters und weitere Anforderungen, in denen geistige Flexibilität, Ausdrucksvermögen und Schlagfertigkeit bewiesen werden müssen.
52 Bewerbungen von Unternehmen und Lehrlingen aus den Bereichen der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern und Schwerin lagen vor. „Natürlich zählen auch die berufliche Qualifikation, Zeugnisse und Leistungsnachweise“, sagte Seidel, „für Top-Leistungen braucht es aber eben mehr. Dem Fachkräftenachwuchs mit breitem Leistungsspektrum und großem Interessenumfang stehen in Mecklenburg-Vorpommern in den Betrieben alle Türen offen.“
Die Situation am Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern hat sich bereits in diesem Jahr deutlich verändert. So standen in diesem Ausbildungsjahr den 16.213 gemeldeten Bewerbern 10.900 betriebliche Ausbildungsplätze und 4.224 überbetriebliche Ausbildungsangebote gegenüber. „Mehr als 600 Berufsausbildungsstellen waren Ende September noch nicht besetzt“, sagte Seidel.
Diese Situation wird sich in den nächsten Jahren noch deutlich verschärfen. Bereits in zwei Jahren wird die Zahl der Ausbildungsplätze über der Gesamtzahl der Schulabgänger eines Jahrgangs liegen. „Wer jetzt nicht ausbildet, bekommt bald keinen Lehrling mehr. Es ist ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft, sich durch Ausbildung den eigenen Nachwuchs zu sichern“, sagte Seidel. Der Wettbewerb „TOP Azubi“ war im vergangenen Jahr erstmals landesweit ausgeschrieben. Er wird unter anderem von den drei Regionalzeitungen des Landes und dem Radiosender Antenne MV unterstützt.