Sie sind sauer, dass Ihre Heizkosten schon wieder gestiegen sind?
Dann sollten Sie beim Heizen einiges beachten. Das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt! Hilfe bekommen sie bei der Verbraucherzentrale. Die Energieberater dort geben Ihnen zehn wertvolle Tipps:
1. Alte Heizkessel austauschen
Moderne Heizungsanlagen verbrauchen rund 40 Prozent weniger Energie als alte Anlagen. Aus diesem Grund rechnen sich die Anschaffungskosten für ein neues Gerät sehr schnell. Sehr empfehlenswert sind u.a. Erdgas-Brennwertgeräte. Sie arbeiten mit höchster Effizienz, denn sie nutzen auch die Wärme des Abgases.
2. Heizungsanlage pflegen
Die Wartung der Heizung ist für deren Funktionstüchtigkeit unerlässlich. Mangelnde Wartung führt zu Energieverlusten! Bereits eine Rußschicht von 1 mm an den Wärmeübertragungsflächen des Brennraumes erhöht den Brennstoffbedarf um bis zu 20 %.
3. Raumtemperatur senken
Wird die durchschnittliche Raumtemperatur um nur ein Grad gesenkt, spart das jährlich bis zu sechs Prozent der Heizenergie. Folgende Raumtemperaturen können empfohlen werden:
Bad: 22 Grad
Wohn- und Kinderzimmer: 20 Grad
Küche: 18 Grad
Schlafzimmer: 16-18 Grad.
Reduzieren Sie die Wärmezufuhr an den Heizkörpern bereits ein, zwei Stunden vor dem Schlafengehen. An kalten Tagen sollte die Heizung während der Nacht nie ganz abgeschaltet werden, da das Wiederaufheizen der Räume meist mehr Energie benötigt als leichtes Weiterheizen.
4. Richtig lüften
Ein kurzer und kräftiger „Durchzug“ ist besser als Dauerlüften mit einem angekippten Fenster, denn beim Dauerlüften kühlen Wände und Möbel aus. Wenn das Fenster weit geöffnet wird, reichen je nach Außentemperatur zwei bis fünf Minuten. Vorher die Thermostatventile schließen!
5. Heizkörper nicht abdecken
Heizkörper müssen die Wärme frei an die Raumluft abgeben können. Deshalb dürfen sie keinesfalls durch Vorhänge oder Heizkörperverkleidungen verdeckt oder mit Möbel zugestellt werden. Heizkörper, die sich in Nischen befinden, sollten zur Wand hin gedämmt sein.
6. Wände dämmen
Die Dämmung der Außenwände hat entscheidenden Einfluss auf den Heizwärmebedarf. Mit geringem Aufwand können Wärmeverluste, z.B. durch ungedämmte Decken und undichte Fenstern und Türen, gesenkt werden. Wie, das sagen Ihnen die Energieberater der Verbraucherzentrale. Auch Rohrleitungen im Keller sollten umgehend gedämmt werden.
7. Heizlüfter aus
Der Dauerbetrieb elektrischer Heizlüfter ist Energie- und Geldverschwendung. Ausschalten!
8. Wasser nicht zu stark erwärmen
Die Warmwassertemperatur sollte 45 bis 55 Grad nicht überschreiten. Je höher die Warmwassertemperatur, desto größer sind auch die Wärmeverluste der Warmwasserleitungen. Außerdem kommt es bei höheren Wassertemperaturen vermehrt zur unerwünschten Kalkausleitung, unschöne Flecken auf Armaturen und Fliesen sind die Folge. Zudem wird mehr„Kesselstein“ im Speicher und in den Rohrleitungen gebildet. In der Zeit, in der kein Warmwasser benötigt wird, sollte – wenn vorhanden – die Zirkulationspumpe abgeschaltet werden. Das kann automatisch über eine Zeitschaltuhr erfolgen, deren Einbau nicht viel kostet.
9. Kaltluft verhindern
Durch manche Rollladenkästen und deren Spanngurtöffnungen zieht Kaltluft ins Haus. In den Hohlraum des Rollladenkastens sollten Sie eine Dämmplatte kleben und die Ränder des Deckels mit Klebeband verschließen. Rollläden und Vorhänge sind in der Nacht zu schließen, damit keine Wärme über die Fenster verloren geht.
10. Heizkörper entlüften
Achten Sie darauf, dass sich in den Heizkörpern keine Luft ansammelt. Ist zu viel Luft in den Heizkörpern, muss das Ventil länger und stärker aufgedreht werden, um eine ausreichende Wärmeabgabe zu erreichen. Dabei wird – relativ – mehr Heizenergie verbraucht.
Wenn Sie diese Hinweise beachten, können Sie mehrere Hundert Euro im Jahr sparen – je nach Größe des Hauses oder der Wohnung. Weitere Tipps rund um die Energieeinsparung gibt es bei Ihrer Energieberatung der Neuen Verbraucherzentrale – kompetent, unabhängig und aktuell.
Weitere Informationen auch im Internet unter www.nvzmv.de .
Horst-Ulrich Frank