Theater und Orchester in ihrer Struktur und Selbstständigkeit erhalten

Nach Ansicht des kulturpolitischen Sprechers der Linksfraktion, Torsten Koplin, dürfen die heute von der Landesregierung offiziell vorgestellten Eckpunkte zur Weiterentwicklung der Theater- und Orchesterstrukturen in Mecklenburg-Vorpommern 2010-2020 in der vorgelegten Form nicht umgesetzt werden.

„Der geplante rigorose Eingriff in die bestehende historisch gewachsene Theater- und Orchesterlandschaft wäre im Interesse eines künstlerisch vielfältigen, flächendeckenden Angebots unverantwortlich und ein Armutszeugnis für das Land“, erklärte Koplin am Dienstag in Schwerin. Ziel müsse es vielmehr sein, die Theater und Orchester in ihrer Selbstständigkeit, mit ihren Potenzialen zu erhalten.

„Meine Fraktion hat alternative Vorschläge erarbeitet, die wir jetzt in die laufende Diskussion einbringen“, sagte Koplin. „Zur Sicherung und Weiterentwicklung der künstlerischen Qualität, aber auch der beruflichen Perspektive der über 2500 Beschäftigten in der Branche müssen zunächst die Fördermittel des Landes mit 2,5 Prozent dynamisiert werden“, forderte Koplin. Denn trotz der tariflichen Entwicklung und der allgemeinen Kostensteigerung sei der Betrag in Höhe von 35,8 Mio. Euro jährlich seit mehr als zehn Jahren nicht erhöht worden.

Nach Ansicht von Koplin sollte geprüft werden, wie die Theater und Orchester des Landes intensiver miteinander kooperieren können. „Denkbar wäre etwa ein Bonussystem, um so Anreize für eine verstärkte Zusammenarbeit zu schaffen“, sagte er. Die kulturellen Angebote der Theater und Orchester seien nicht zuletzt auch ein wesentlicher Faktor bei der touristischen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. „Es wäre deshalb nur folgerichtig, wenn zusätzlich Mittel aus dem Ressort des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus für die Sommerspielangebote bereit gestellt würden“, so Koplin.

Ein Sonderinvestitionsprogramm „Kulturbauten“ zum Erhalt der Spiel- und Probestätten wäre darüber hinaus ein Beitrag zur Förderung mittelständischer Unternehmen. „Statt Fördergelder an kapitalstarke Unternehmen auszureichen, sollten diese an Theater und Orchester gehen“, betonte Koplin.