„Thalasso voll im Trend“

Die Thalassotherapie ist Meeresheilkunde und zählt zu den ältesten Therapieformen der Welt. Schon Platon (ca. 837 v. Ch.) wusste: „Das Meer wäscht alle Beschwerden hinweg“, und die Römer leiteten salziges Meereswasser in ihre Thermen, um Krankheiten zu lindern.

Der Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern weist darauf hin, dass die Thalassotherapie nur direkt in Verbindung mit dem MEER vor der Haustür werden kann und ihre Wirkung hat, nämlich in den Seeheil- und Seebädern an der Küste. Eine angebotene Thalassotherapie wie sie bspw. in Süddeutschland in Badewannen oder Schwimmbecken angeboten wird hat mit Meeresheilkunde nichts zu tun und keine dementsprechende Wirkung.
Die Diskussion um den Klimawandel erhitzt nicht nur die Gemüter, sondern regt auch zum Nachdenken und dem sehr bewussten Umgang mit der Natur, wie mit dem natürlichen Schätzen, den ortsgebundenen Heilmitteln, an. Es ist deutlich ein Umdenken zu spüren. Immer mehr gesundheitsbewusste Gäste nutzen die natürlichen Kräfte der ortsgebundenen Heilmittel, bevor sie zur Chemie greifen, ist der Präsident des Bäderverbandes M-V e.V., Mathias Löttge, MdL, überzeugt. Zum Beispiel die Thalassotherapie. Es ist die Therapieart, deren Wiege für Deutschland hier in Mecklenburg-Vorpommern, in Heiligendamm steht. Die Thalassotherapie ist eine kombinierte physikalische Therapie, nämlich ein Zusammenwirken von Klimatherapie und Balneologie. Ihr wurde bereits im 7. Jahrhundert vor Chr. eine heilende Wirkung bescheinigt. Der griechische Arzt Hippokrates behandelte (460 – 377 v.Ch.) mit dem Meer bereits Rheuma und Ischias. Der französische Arzt La Bonnardiére prägte 1867 den Begriff Thalassotherapie aus den griechischen Begriffen Thalasso – das Meer und Therapia- die Behandlung.
Omnis vita ex mare – aller Leben stammt aus dem Meer, diese These der alten Römer wird verständlich, wenn man weiß, dass die Salzmischung des Meeres in ihrer grundsätzlichen Zusammensetzung in großen Teilen des menschlichen Blutes entspricht. Die gesundheitsfördernde Wirkung des Meereswassers beruht auf dem Gehalt von lebenswichtigen Mineralien, Spurenelementen sowie der hohen Sauerstoffkonzentration.
Wir baden im Meer in einer Art „maritimen Apotheke“, deren natürliche Ingredienzien wir durch unsere ca. 2 Millionen Hautdrüsen aufnehmen. Der massierende Wellenschlag des Meeres intensiviert dazu noch das innere und äußere „Lifting“ des Körpers.
Das Seewasser wirkt reizend auf die Haut, ableitend von inneren Organen und erhöht die Hautperspiration, es vermehrt den Appetit und steigert den Stoffwechsel. Die Thalassotherapie wird sowohl zu Symptombehandlung als auch zur Vorbeugung angewandt, so können Hauterkrankungen, Atemwegserkrankungen, rheumatische Erkrankungen, Gewebsschwächen und Übergewicht erfolgreich behandelt und das Immunsystem gestärkt werden.
Wer z. B. einmal von einem Tropfen des Meeres gekostet hat, wird zum Wiederholungstäter. Das zeigt deutlich die Statistik des Hotel Neptun im Ostseebad Warnemünde, das auf 40 – 50 % wiederkehrende Gäste, die die Thalassotherapie bereits genutzt haben, verweisen kann. Ähnlich sieht die Statistik der Kaiserbäder der Insel Usedom aus. Die Seeheilbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin können bei Wannenbädern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar auf eine 100%ige Steigerung verweisen. Auch die Seeheilbäder Zingst, Graal-Müritz und Boltenhagen zählen in diesem Jahr eine beachtlich höhere Zahl an Thalassogästen in ihren Meerwasserthermen. Eine spürbar nachhaltige Wirkung der Thalassotherapie ist jedoch nur mit einem maßgeschneiderten 6 Tage Thalassotherapie-Programm zu erzielen. Die Qualitätskriterien für die Thalassotherapie wurden auf dem 1. Europäischen Kongress für Thalassotherapie im Jahr 2002 im Ostseebad Warnemünde verankert. Anfang des nächsten Jahres beabsichtigt der Bäderverband M-V e.V. einen weiteren Kongress in den Drei Kaiserbädern folgen zu lassen, so Löttge. Denn jeder soll wissen, wo Thalasso zu finden ist, nämlich nur Seeheil- und Seebädern.