Evangeliar Heinrichs des Löwen als Schenkung für Forschung und Lehre
Eine prachtvolle Handschrift aus dem 12. Jahrhundert stand im Mittelpunkt der Semestereröffnung der Universität Rostock, die traditionell in der Universitätskirche für alle Erstsemester, Studierenden, Lehrenden und theologisch Interessierten mit einer feierlichen Andacht begangen wurde: Das Evangeliar Heinrichs des Löwen.
Die Universitätsbibliothek zeigte das wertvolle Faksimile des Evangeliars, das sie im vergangenen Jahr von Frau Dr. Erika-Ruth Brunotte und Bundesrichter a. D. Dr. Wolfgang Brunotte (Berlin) als Geschenk zur Nutzung für Forschung und Lehre erhalten hat. „Die Pergamenthandschrift war bei ihrem Kauf durch die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1983 mit 32,5 Millionen DM (16,6 Mio. Euro) das teuerste Buch der Welt.“, so Robert Zepf, Direktor der Universitätsbibliothek. „Mit dem Kauf des aufwändigen Faksimiles unterstützten mehrere Hundert Buchliebhaber die Bibliotheken bei dem Vorhaben, das Werk für die Öffentlichkeit zu sichern.“ Das kostbar illuminierte Evangeliar, um 1188 in der Benediktinerabtei Helmarshausen geschrieben, ist eine Stiftung des Herzogs Heinrichs des Löwen und seiner Gemahlin Mathilde von England für den Braunschweiger Dom. Mit seinem Farbenreichtum stellt dieses laut Widmungsgedicht „von Gold glänzende Buch“ den Höhepunkt der Prachtentfaltung in der romanischen Buchmalerei dar. Das Original wird in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel aufbewahrt und aus konservatorischen Gründen nur alle zwei Jahre ausgestellt. Das Welfenevangeliar der Universitätsbibliothek kann in den Sondersammlungen, Altbettelmönchstraße 4, von Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr eingesehen werden.
Quelle: Universität Rostock