Das Scheitern der Tarifverhandlungen zwischen der Rostocker Baugenossenschaft BG Neptun und der Industriegewerkschaft IG-Bau wurde heute am späten Nachmittag von der Gewerkschaftsseite erklärt. Beide Parteien trafen sich heute am Donnerstag dem 11.09.08 um 12:30 Uhr zu einer abschließenden Verhandlungsrunde in Rostock. Bereits am 14. August 2008 zeichnete sich in gleicher Runde ein Scheitern ab.
Der Vorstand der BG Neptun war nicht bereit, den 2006 aufgekündigten ortüblichen Tariflohn für die Wohnungswirtschaft wiederherzustellen. Er beharrte auf seinem Angebot von lediglich 80 Prozent.
Ein weiterer Stolperstein ist das zusätzliche Urlaubsendgeld. Lediglich beim 13. Monatsgehalt war Einigung erzielt worden. Der Verhandlungsführer der IG-Bau, André Grundmann, teilte gegenüber MVregio News mit, dass die Gewerkschaft mit den 12 BG-Mitarbeitern Streikmaßnahmen beraten wird. «Dann wird die Rostocker Gewerkschaftsleitung beim Vorstand der IG-Bau in Frankfurt am Main um eine Streikgenehmigung ersuchen. Wenn die erteilt ist, erfolgt die Urabstimmung der BG-Mitarbeiter», erläutert Grundmann. Gewerkschaftkreise gehen davon aus, dass schon Ende nächster Woche erste Streiks bei der BG Neptun stattfinden können.
Die Angestellten der Rostocker Baugenossenschaft kämpfen seit Monaten um die Wiederherstellung ihres Tariflohns. Der BG-Vorstand hatte im Februar 2006 den Tarifvertrag aufgekündigt und war daraufhin aus dem zuständigen Arbeitgeberverband ausgeschieden. Lohneinbußen trotz Arbeitszeiterhöhung von 37, 5 auf 40 Wochenstunden waren die Folge.