Tanz durch den Mai: Zwischen Pfingstochsen, Kirchen und Wohltaten

Blick „von oben“ auf das Treiben „unten“

Auch in großen Höhen sollte frau/man „ab und zu“ hinunter sehen!, sagte das Sandmännchen dem Politik-Piloten. M.M.

Der Mai ist auch schon wieder im Endspurt. Erst einmal dürfen die Pfingstochsen und Pfingstkühe steppen, bevor es dann ultimativ in das letzte Wochenende mit Mai-Spargel und Mai-Schollen geht.

Entsendung des Heiligen Geistes mit der Deutschen Post

Zunächst wurde und wird noch einiges entsandt. Es wird daran erinnert, dass „von oben“ einst der Heilige Geist entsandt wurde. Das Problem war dabei allerdings, dass nur wenige etwas von diesem „abbekamen“ (Stichwort „soziale Ungerechtigkeit zu Lasten Dritter“!).

Das noch viel größere Problem ist jedoch, dass die Nachfolgerinnen und Nachfolger derer, die vom „Heiligen Geist“ zu wenig „erhielten , heute in höchste (politische) Funktionen und Ämter gelangten (Stichwort „sozialer Ausgleich zu Lasten aller“!). Als „Strafe“ sollten diese in den Gutglauben verfallen, dass sie die Erwählten der Auserwählten seien. Ihr ganzes Leben sollten diese in einem Hamsterrad verbringen, das sich „große Politik“ nennt, und dem schnöden Mammon hinterher hecheln.

Mißverständnisse „von oben“

Tja, was der liebe Gott vom Geld hält, sieht man daran, wem er es letztendlich in Mengen gab (Manchmal denkt man schon, ein wenig mehr hätte er dir/mir ruhig rüberschieben können!) . Allerdings hatte er nie und nimmer angenommen, dass der heutige Glauben nur noch als Glaube an das eigene Fortkommen, verbunden mit maximalen Geldeinnahmen und irdischen Machtansprüchen, verstanden wird.

Die Kirche gestern und heute: Zwischen Wasser-Predigt und Wein-Genuß

Die heutigen Institutionen katholische und evangelische Kirche haben ihre eigene Religion längst verraten, als sie nicht mehr als Verkünder, sondern als Eiferer auftraten und mehr Unheil über die Welt brachten, als alle Diktaturen der Weltgeschichte zusammen. Der Dreißigjährige Krieg, der genau vor 400 Jahren begann, ist nur ein Beispiel von unzähligen! Inzwischen gibt es in den heutigen „Kirchen“ mehr Schwefelgeruch als in Mephistos Kammer.

Schon Jesus von Nazareth betrachtete eine irdische Institution Kirche mit Argwohn: „Um zu glauben, bedarf es keiner Häuser und Paläste!“. Was haben wir jedoch heute, insbesondere in Deutschland? Die prachtvollsten Kirchen-Gebäude der Welt, in denen sich nur noch die „U-Boot-Christen“ zusammen finden, also jene, die stets zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten in der „Kirche“ auftauchen und ansonsten als „Heiden“ in Gier, Missgunst und Narzissmus untertauchen.

Fragwürdige „Gründung“

Heute gilt Pfingsten als „Gründung der Kirche“. Allerdings als mißverstandene. Es sollte gerade nicht darum gehen, fundamentalistisch, geifernd und arrogant die christliche Lehre zu verkünden und zu verbreiten, Nicht-Christen zu belehren bzw. zu bekehren, sondern es sollte darum gehen, miteinander gut auszukommen, um christliche Nächstenliebe und um ein friedvolles Miteinander.

Sich selbst über alle „erhoben“

Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche haben ihre irdisch betonierte Stellung jedoch dazu mißbraucht, sich über die Menschen und damit über Gott zu erheben. Oft suchten sie die Nähe der Mächtigen, übten bzw. üben selbst eine ungeheuerliche Macht aus und tanzen um ihre Bauwerke bzw. ihren Reichtum wie um das „Goldene Kalb“.

Ja, die Kirchen sind durchaus reich. Für diese sind sogar die besten Investmentbanker, Manager und andere „Kapitalisten“ monetär sehr erfolgreich unterwegs. Zwar ist es ein Verrat am eigenen Glauben, an der eigenen Religion, aber wenn es ums Geld geht, muß selbst Gott eine Nebenrolle spielen. Die Gefahr dabei ist, dass einige annehmen, selbst ein „kleiner Gott“ zu sein. Und wo so etwas endet, kann und darf man bis zum heutigen Tag auch in Deutschland „live und in Farbe“ erleben. Die Kirchen in Deutschland als Verkünder des neuen politischen Mainstreams… Wenn das mal gut geht?!

„Pfingst-Nüsse“ für das Volk

Ansonsten kann man in diesen Mai-Tagen wieder erleben, wie Politik in Deutschland funktioniert. Es werden Wohltaten an die Untertanen verteilt. Das heißt, es sind keine „Wohltaten“, sondern dem gemeinen Volk werden „Nüsse“ von dem zurückgegeben, was dem besagten Volk in eher exorbitanten Mengen genommen wurde.

Da Bildungswesen, Digitalisierung nebst Internet-Geschwindigkeit und auch echte unabhängige Medien-Vielfalt in Deutschland nicht so recht klappen, nimmt das Volk, eine Mehrheit zumindest, an, es handle sich bei den Wohltaten um Geschenke aus den persönlichen „Portokassen“ der pfingstfröhlichen Politikerinnen bzw. Politiker.

Hurra mehr Kita-Plätze bzw. „Freunde und Helfer“

Ab 2020 soll nun in M-V ein Kita-Platz kostenlos sein und unsere „Freunde bzw. Helfer sowie Freundinnen bzw. Helferinnen in Uniform“ bekommen 150 weitere dazu.

Da bricht die gemeine Bürgerin und der gemeine Bürger sogleich in Freuden-Tränen aus. Sogar die zuständigen Gewerkschaften applaudieren. Da sage noch eine/einer, es gehe nicht vorwärts. Und wer möchte nicht an der Spitze des Fortschritts marschieren – auch wenn die Spitze des Fortschritts oft nur der wedelnde Schwanz des vorne weg laufenden, bellenden Vierbeiners ist.

Mehr statistische Sicherheit für alle

Fühlt man sich jedoch angesichts von zusätzlichen 150 Polizistinnen und Polizisten aber nun wirklich sicherer? Laut Statistiken leben wir ja in M-V in bester Sicherheit, die Kriminalität von allen Seiten nimmt ja angeblich ab – sofern man gewaltsames Ableben, Trickbetrug, Hütchenspiel und sonstige Widrigkeiten unter „höhere Gewalt“ verbucht. Und gegen „höhe Gewalt“ ist sogar der ABV, der heutige „Freund und Helfer“ (auch in weiblicher Form), machtlos. Das ist natürlich bitter für diejenigen, die Opfer eben dieser „höheren Gewalt“ wurden. Die können nur auf „Erlösung von ganz oben“ hoffen, also von der zuständigen Bundeskanzlerin oder Ministerpräsidentin.

Auf das Kleingedruckte schauen

Eine ganz andere Sache ist da schon der kostenlose Kita-Besuch. Hoffentlich stimmt dann dazu auch das „Kleingedruckte“. Die vermeintliche Teufelin oder der vermeintliche Teufel stecken bekanntlich im Detail. Und wer möchte schon – in puncto Kita – zum „Klub der Teufelinnen“ gehören…

Hoffentlich wird es dann ab 2020 Kita-Gruppen geben, deren Anzahl von 15 möglichst nicht überschritten wird! Denn: Nur so ist eine individuelle Förderung der einzelnen Kinder möglich. Hoffentlich wird es dann ebenfalls genügend qualifizierte Erzieherinnen bzw. Erzieher geben, die auch eine entsprechende Entlohnung für ihre sehr verantwortungsvolle Tätigkeit erhalten werden. Immer daran denken: Die Kinder sind die Zukunft unseres Landes.

Und hoffentlich werden die einzelnen Kindergärten auch hervorragend ausgestattet sein – mit lehrreichen Spielsachen ebenso wie mit guten Sportmöglichkeiten. „Frau“ und „Man(n)“ werden genau hinsehen, was ab 2020 in puncto Kita in M-V geschehen wird.

Aber erst einmal wird weiter durch den Mai getanzt – sportlich, kulturell und politisch!

Marko Michels