Seidel: Stärkere Unterstützung von hochschulnahen Existenzgründern
Im Rahmen der landesweiten „TandemTour“ hat der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Jürgen Seidel, hochschulnahe Gründer und Mentoren in Neuenkirchen bei Greifswald vorgestellt. „Die stärkere Unterstützung von Existenzgründern aus Universitäten und Fachhochschulen ist eines der Kernanliegen der aktuellen Phase des Mentorenprogramms“, sagte Seidel am Montag vor Ort.
Es geht darum, Wirtschaft und Wissenschaft generell enger aneinander zu koppeln. „Schwerpunkt ist die Unterstützung von konkreten Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekten. Diese müssen zu international wettbewerbsfähigen Produkten und Verfahren im Land geführt werden“, so Seidel weiter.
Von 2007 bis 2013 stehen aus den beiden großen EU-Strukturfonds EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) und ESF (Europäischer Sozialfonds) 155 Millionen Euro für die Forschung und Entwicklung zur Verfügung. „Die Entwicklung innovativer Branchen muss weiter vorangetrieben werden. Die wirtschaftliche Zukunft Mecklenburg-Vorpommerns steht und fällt mit nachhaltigen und wachstumsstarken Unternehmensgründungen. Sie beschleunigen den Strukturwandel hin zu hochwertigen Arbeitsplätzen und beleben den Wettbewerb“, sagte Seidel. So wird das Land beispielsweise künftig für zwei Jahre 50 Prozent der Projektausgaben übernehmen, wenn mittelständische Firmen junge Forscher einstellen.
Wirtschaftsminister Seidel hat vor Ort weitere neue und bereits erfolgreiche Manager-Gründer-Tandems der Region getroffen. So wurde beispielsweise das neue Infotainmentsystem der 2006 gegründeten Greifswalder Firma „campus vision“ vorgestellt. Das Uni-„Start Up“ bietet eine anwenderfreundliche Softwarelösung für potentielle Firmen mit der Möglichkeit, Inhalte auf digitalen Informationsflächen, wie TFT-, Plasmabildschirmen oder Beamern, qualitativ anspruchsvoll zu präsentieren. Entsprechend entwickelte Bildschirme hängen in einem Einkaufscenter in Neuenkirchen. Die beiden Gründer, der Physiker Manuel Kniep und der Betriebswirt Dominic Becker, nehmen an dem Mentorenprogramm teil und werden vom Steuerexperten der Uni Greifswald, Professor Bert Kaminski betreut. „Beim Mentorenprogramm werden persönliche Erfahrungen vertrauensvoll weitergegeben, Branchen-Know-how und Kontakte vermittelt, direkt von einem gestandenen Unternehmer an einen Gründer. Das geschieht nicht gegen Geld, sondern ehrenamtlich, das ist unbezahlbar“, so Seidel weiter.
Das Mentorenprogramm und ihre Tandems
Vor zwei Jahren wurde das bislang einzigartige Mentoren-Programm, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert wird, in Mecklenburg-Vorpommern aufgelegt. Seitdem standen und stehen profilierte Top-Manager im Nordosten jungen Neugründern ehrenamtlich zur Seite, über 50 in der gegenwärtigen Runde, um sie mit ihrem Branchen-Know-how und Kontakten individuell zu unterstützen. Dabei bilden je ein Unternehmer und ein Existenzgründer ein so genanntes Mentoren-Mentee-Tandem, das über mehrere Monate sehr eng zusammenarbeitet. Inzwischen sind aus den ersten Mentees Mentoren geworden, die die jüngsten Erkenntnisse aus ihrer eigenen Gründerzeit im Rahmen des Landesprogramms unmittelbar weitergeben möchten.
Eine Teilnahme und der Einstieg in das kostenfreie Programm ist für junge Gründer jederzeit möglich. Voraussetzung für die Aufnahme in das Mentoring-Programm ist eine bereits erfolgte Gründung. Anmeldung unter www.gruender-mv.de.