Sternsinger ziehen durch Mecklenburg-Vorpommern

„Heilige Drei Könige“ segnen Häuser und sammeln Spenden für arme Kinder

Rund 1000 Mädchen und Jungen werden ab diesem Wochenende als Sternsinger mit Liedern durch Mecklenburg-Vorpommern ziehen, um Häuser und Wohnungen zu segnen und Spenden zu sammeln. Dazu malen die als Heilige Drei Könige verkleideten Kinder mit Kreide den Schriftzug „20+C+M+B+10″ über die Türen und Pforten. Das bedeutet: Christus Mansionem Benedicat = Christus segne dieses Haus. Die Sternsinger bitten in diesem Zusammenhang auch um eine Spende für Kinder in den armen Ländern der Erde. „Kinder finden neue Wege“ – ist das Motto der 52. Aktion Dreikönigssingen.

Im vergangenen Jahr konnten die Sternsinger in Mecklenburg-Vorpommern rund 100.000 Euro sammeln. Bundesweit haben die Kinder mehr als 39,5 Millionen Euro zusammengetragen.

Sternsinger aus katholischen und manchen evangelischen Kirchengemeinden des Landes werden auch der Staatskanzlei von Mecklenburg-Vorpommern und dem Schweriner Schloss ihren Segenswunsch überbringen. Ministerpräsident Erwin Sellering wird am Dienstag (5. Januar 2008) um 12 Uhr von einer Sternsingergruppe aus Bergen von der Insel Rügen besucht. Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider wird am Montag (11. Januar 2008) ab 9 Uhr Mädchen und Jungen aus dem ganzen Land im Festsaal des Schlosses empfangen.

Stichwort: Sternsinger – Heilige Drei Könige

Am 6. Januar feiert die katholische Kirche das Namensfest der Heiligen Drei Könige. Das Matthäus-Evangelium berichtet – je nach Übersetzung – von Weisen, Magiern oder Astrologen aus dem Osten, die einer Sternkonstellation folgend über Jerusalem nach Bethlehem kamen, um den neugeborenen König der Juden zu suchen.

In der Bibel heißt es: „Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.“ Der Volksglauben machte aus den Magiern Könige verschiedener Erdteile und legte ihre Zahl in Anbindung an die Zahl der Geschenke auf drei fest. Seit dem sechsten Jahrhundert werden ihre Namen mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. In der Kunst wird zumeist Caspar als Myrrhe schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt.

Um den Jahreswechsel herum bis weit in den Januar hinein ziehen rund eine halbe Millionen Kinder in Deutschland als Könige und Sternträger verkleidet von Haus zu Haus, um die Wohnungen zu segnen und Geld zu sammeln. Die Sternsingeraktion gilt als die weltweit größte Initiative von Kindern für Kinder in Not. Mit den Spenden werden jährlich etwa 3.000 Projekte in rund 100 Ländern gefördert. Die Sammelaktion fand erstmals 1959 statt.

Die Heiligen Drei Könige werden als Schutzpatrone der Reisenden, Pilger, Kaufleute, Gastwirte und Kürschner verehrt. Der 6. Januar ist in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ein gesetzlicher Feiertag – in Mecklenburg-Vorpommern können Kinder, die sich an der Sternsingeraktion beteiligen, an diesem Tag schulfrei bekommen. Sternsingergruppen, die sich an der Spendensammelaktion des katholischen Kindermissionswerkes beteiligen, können einen Sammelausweis vorzeigen.