Startschuss für EU-Förderprogramm

Seidel: Europäische Idee vor Ort anschaulich praktiziertAm Freitag ist das Programm zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und der Republik Polen (Wojewodschaft Zachodniopomorskie) – INTERREG IV A – in Szczecin offiziell  gestartet worden. „Länderübergreifende Herausforderungen können gemeinsam angegangen werden. Bei dem Programm geht es vor allem darum Lücken zu schließen. Gleich, ob es sich da­bei um fehlende Infrastrukturen, wie beispielsweise  dem Bau von Brücken, um Märkte und Dienstleistungen wie die Verknüpfung von Universitäten, Unternehmen und Kunden oder um kulturelle und sprachliche Barrieren handelt. Mit dem Programm wird die europäische Idee vor Ort anschaulich praktiziert“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern Jürgen Seidel vor Ort.

Das neue Programm zur Fortführung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit INTERREG IV A hat eine neue Qualitäts­stufe gestartet. „Es sind nur noch gemeinsame, also deutsch-polnische Projekte förderfähig. Der Fördersatz ist von 75 auf 85 Prozent angehoben worden“, sagte Seidel. Unterstützt werden beispielsweise Infrastrukturmaßnahmen sowie Maß­nahmen zur Verbesserung der Umweltsituation, Maßnahmen zur Verstärkung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft sowie Maßnahmen zur grenzüberschreitenden Kooperation in den Bereichen Gesundheit, Kultur und Bildung.

Für die Förderperiode 2007 bis 2013 stellt die Europäische Kommission den Programmpartnern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und der Wojewodschaft Zachodniopomorskie insgesamt rund 132,8 Millionen Euro für grenzüber­schreitende Projekte zur Verfügung. „Mehr als ein Drittel der Mittel in Höhe von 48,8 Millionen Euro entfallen auf Mecklenburg-Vorpommern. Die langjährige grenzüberschreitende Kooperation der Länder kann fortgesetzt und weiter ausgebaut werden“, so Seidel weiter (Brandenburg: 33,96 Millionen Euro, Woj. Zachodniopomorskie: 49,97 Mio. Euro).

„Die deutsch-polnische Grenzregion besitzt große Entwicklungspotentiale. Risikofaktoren für eine gute Entwicklung sind aber auch hier die voranschreitende Abwanderung, die demografische Entwicklung und der daraus resultierende Fachkräftemangel. Hier will das Programm helfen, neue Ideen für eine  Entwicklung der Grenzregion zu befördern“, sagte Seidel.

Anmerkung

INTERREG ist eine Gemeinschaftsinitiative des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Europäischen Union. Unterstützt werden strukturschwache Regionen. Die europäische territoriale Zusammenarbeit ist seit 2007 zum eigenständigen Ziel der Europäischen Kommission erhoben worden. Das vierte Programm stellt im Vergleich zu seinem Vorgänger einen wichtigen Qualitätssprung für die grenzübergreifende Zusammenarbeit dar. Projekte können nicht mehr isoliert für eine Region des Programmgebietes umgesetzt werden. Es müssen immer Partner beiderseits der Grenze in Kooperation einen Antrag stellen.

Die Zusammenarbeit wird dabei durch das neue Lead-Partner-Prinzip weiter verwoben.Für jedes Vorhaben ist ein federführender Begünstigter (Lead-Partner) zu benennen. Der Lead-Partner ist alleiniger Ansprech- und Vertragspartner für  die Koordinierung der Projektentwicklung, die Vollständigkeit und die Einreichung des Antrages, das Projektmanagement und das Berichtswesen sowie die Verwaltung der projektbezogenen EU-Mittel.

Zum Programmgebiet in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gehören die Landkreise Rügen, Nordvorpommern, Ostvorpommern, Uecker-Randow, Mecklenburg-Strelitz, Demmin, Uckermark, Barnim und die kreisfreien Städte Stralsund, Neubrandenburg und Greifswald. Auf der polnischen Seite die Regionen Szczecinski und Koszalinski mit ihren 18 Landkreisen und den Städten Stettin, Swinemünde und Koszalin