Stammzellentherapiezentrum eröffnet

Seidel: Erstmals Verbundvorhaben mit Bund initiiert

JSAm Freitag ist in Rostock feierlich das Referenz- und Translationszentrum für kardiale Stammzelltherapie (RTC) eröffnet worden. „Eine Kernaufgabe des Zentrums ist es, innovative Behandlungsmethoden zu etablieren, die eine langfristige Heilung des geschädigten Herzens möglich machen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel vor Ort.

Zu diesem Zweck führt das RTC grundlegende, angewandte und klinische Forschung an Stammzellen zusammen, um schließlich die wissenschaftlichen und klinischen Erkenntnisse in standardisierte, qualitätsgesicherte Therapien umzusetzen.

Zudem ist das RTC Teil eines neuen Verbundvorhabens. Dabei geht es um ein „Pilotprojekt zum Abbau von Translationshemmnissen“, welches ebenfalls in Rostock vorgestellt worden ist (siehe Kurzbeschreibung).

„Dies ist das erste Verbundvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern an dem  sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Wirtschaftsministerium MV gemeinsam beteiligen“, so Seidel weiter.

Neben der Universität Rostock sind auch die Firma Miltenyi und die Medizinische Fakultät Hannover und das Deutsche Herzzentrum Berlin in das Projekt eingebunden.

Die Miltenyi Biotec GmbH wird wesentliche Entwicklungsarbeiten in ihrer Niederlassung in Teterow wahrnehmen. „Die wirtschaftliche Verwertung der Projektergebnisse wird bei der Miltenyi Biotec GmbH am Standort Teterow erfolgen. Dies ist beispielhaft, denn wichtige Forschungs- und Entwicklungsaufgaben sollen im Land bleiben.

Mit unserer Neuausrichtung der Technologie- und Forschungsförderung geben wir die dafür nötigen Anreize, Forschung und Entwicklung im Praxisverbund mit kleinen und mittelständischen Firmen in Mecklenburg-Vorpommern durchzuführen“, sagte Seidel.

Weitere Kooperationspartner sind auch junge Rostocker Technologiefirmen, die sich aus der Universität ausgegründet haben.

Das Gesamtprojekt hat ein Volumen von 7,13 Millionen Euro.  Davon trägt das Bundesministerium für Bildung und Forschung 3,15 Millionen Euro.

Die Universität Rostock erhält zum „Aufbau eines Referenz- und Translationszentrums“ für einen Zeitraum von drei Jahren vom Land Mecklenburg-Vorpommern eine Zuweisung von rund 1,95 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem  Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).

Im Rahmen der Verbundforschung wurden bisher 21 Projekte mit 92 Anträgen und einem Zuschussvolumen in Höhe von 25,8 Millionen Euro an Unternehmen und Forschungseinrichtungen in M-V ausgereicht. „Wir unterstützen Produktentwicklungen sehr gerne.

Damit wollen wir gerade in den Hochtechnologiebereichen Biotechnologie, Medizintechnik aber auch in den Energie- und Umwelttechniken oder den Informations- und Kommunikationstechnologien Arbeitsplätze für junge Absolventen der Hochschulen schaffen“, so Seidel weiter.

In der EU-Förderperiode bis 2013 steht im Rahmen der Technologie- und Forschungsförderung ein Fördermittelbudget von insgesamt 155 Millionen Euro  aus den EU-Fonds (ESF und EFRE)  zur Verfügung.

Die Mittel aus beiden Europäischen Fonds flossen vorrangig in die Biomedizintechnik (37 %) sowie die Informations- und Telekommunikationstechnologien (23 %).