Stalking eine Form des privaten Terrors

Stralsund. Die Parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung, Dr. Margret Seemann, ist Schirmherrin des Symposiums „Stalking – auf die Pirsch gehen“. Das Symposium ist die Hauptveranstaltung der diesjährigen landesweiten Aktionswoche „Keine Gewalt gegen Frauen“. Das Frauenbüro der Hansestadt Stralsund organisierte in Kooperation mit dem Frauenpolitischen Runden Tisch die ganztägige Fachtagung. Sie findet statt am 26.11.07 im Rathaus Stralsund.

Seemann: „Stalking darf nicht als harmlose Belästigung abgetan werden. Es ist eine Form des privaten Terrors mit massiven Eingriffen in die Lebensführung der Opfer.“ Laut Seemann ergaben Untersuchungen bei 141 Frauen, die von ihrem Expartner getötet wurden, dass bei 79 % Stalking durch den Täter im Vorfeld stattgefunden habe. Erste Studien in Deutschland würden belegen, dass 34,6 % der Stalker explizite Drohungen gegenüber dem Opfer aussprachen. In 30,4 % der Fälle komme es tatsächlich zu Gewalthandlungen.

Seemann: „Stalking ist nicht immer einfach zu erkennen. Die Grenzen zu Verhaltensweisen, die von der Gesellschaft als normal empfunden werden, sind fließend. Es muss genau hingesehen werden, wo Mobbing, wo Nötigung, wo Gewalt beginnt.“ So können auch Verhaltensweisen, die einmalig begangen völlig normal seien, häufig wiederholt, jedoch den Tatbestand Stalking erfüllen, führt Seemann weiter aus. Die Situation könne für Betroffene durchaus zum ernsthaften, psychischen Problem und zum Angst­faktor werden. „Stalking ist also kein einfaches Thema auf das es auf einfache Art eine Antwort gibt. Durch das Anti-Stalking-Gesetz vom April 2007 stehen jedoch effektivere Instrumente zur Verfügung, um die Opfer nachhaltig zu schützen und die Täter abzuschrecken“, so Seemann.

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