Stahlrecycling-Branche trifft sich in Rostock – Wichtiger Rohstoff

Steigende Rohstoffpreise und höhere Energiekosten lassen die Umsätze im Stahlrecycling wachsen. „Stahlschrott ist ein wichtiger Sekundärrohstoff für die Produktion von Stahl in Deutschland“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph zur Eröffnung der Jahrestagung der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen in Warnemünde.

Die Branche beschäftigt in Deutschland rund 35.000 Mitarbeiter und setzte nach eigenen Angaben 2007 rund 10 Milliarden Euro um.

Rudolph begrüßte die Forderung der Bundesvereinigung, Stahlschrotte nicht mehr als Abfall sondern als Sekundärrohstoffe zu deklarieren. Da bereits im Stahl enthaltene Metalle und ihre Verwendung in der Stahlerzeugung nach der EU-Verordnung über chemische Stoffe (REACh) registriert werden, sollte Stahlschrott als Sekundärrohstoff nicht auch noch vollständig das aufwendige Verfahren durchlaufen müssen. „Das kann ich sehr gut nachvollziehen“, sagte Rudolph. „Stahlrecycling trägt auch zur Senkung der Importabhängigkeit von Öl und Gas bei und bedeutet neben Ressourcen- und Energieeffizienzgewinn auch Klimafreundlichkeit.“

„Durch das Einschmelzen von einer Tonne Stahlschrott werden im Vergleich zum Einsatz von Primärrohstoffen etwa eine Tonne CO2, 650 Kilo Kohle sowie 1,5 Tonnen Eisenerz eingespart“, sagte Rudolph. 2006 wurden deutschlandweit rund 20 Millionen Tonnen Schrott an die Stahlwerke und Gießereien geliefert, die Preise haben sich dabei seit 2003 mehr als verdoppelt.

Im Juni diesen Jahres hatte der Erdölpreis seinen bisherigen historischen Höchststand mit knapp 150 Dollar pro Fass (159 Liter) erreicht. Damit ist der Erdölpreis gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent und der Heizölpreis um 60 Prozent gestiegen. Der Kokskohlenpreis, von großer Bedeutung für die Stahlindustrie, hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht.