Sportliche Oktober-Erfolge auch für MV-Athleten

Rostocks Triathlet Andreas Raelert Zweiter beim „Ironman“ auf Hawaii

Das zweite Oktober-Wochenende hatte es sportlich wieder einmal in sich: Die Entscheidung bei der Volleyball-Weltmeisterschaft der Herren in Italien, bei der die deutsche Mannschaft mit dem Schweriner Robert Kromm unter die „Top 8“ kam, der „Ironman auf Hawaii“ mit Rostocks Triathleten Andreas Raelert, der Formel 1-Grand Prix in Japan mit dem Sieg von Sebastian Vettel, die Weltreiterspiele u.a. mit dem siegreichen deutschen Springreiter-Team um Janne Friederike Meyer, die Fußball-EM-Qualifikationsspiele für die Endrunde 2012 und das Duell Neumühler SV gegen FC Hansa Rostock im Landespokal Mecklenburg-Vorpommern. Und die Rostocker Ju-Jutsuka um Landestrainerin Sabine Felser sorgten zudem bei den „German Open“ in Hanau Anfang Oktober für Furore.

Live „vor Ort“ oder am TV-Bildschirm bei den Sport-Events dabei war auch Mecklenburgs rasender Box-Fox, Uwe Fox.

„Klasse Erfolge für den deutschen und Mecklenburger Sport …“

Frage: Der Ball rollte an diesem Wochenende zwischen Berlin (EM-Qualifikation) und Schwerin-Neumühle (Landespokal M-V). Wie beurteilen Sie das Spiel der DFB-Auswahl mit dem früheren Hansa-Spieler und gebürtigen Greifswalder Toni Kroos gegen die Türkei bzw. das Spiel der Hansa-Kogge gegen die Neumühler Kicker?

Im Hexenkessel des Olympiastadions in Berlin gewann Deutschland gegen die Türkei mit 3:0.Uwe Fox: Deutschland hat im „Hexenkessel“ des Olympiastadions in Berlin die Türkei nach einigen Anlaufschwierigkeiten klar mit einem 3:0 besiegt. Die Jungs konnten an die WM-Leistungen nahtlos anschließen, zeigten besseres Zusammenspiel mit gut heraus gespielten Toren. Toni Kroos hat einmal mehr bewiesen, dass er ein toller Fußballer ist, der für das Spiel, den Aufbau, aber auch für Torgefährlichkeit gut ist. Insgesamt ein klasse Auftritt unserer WM-Helden.

Zum Landespokal MV: Das Stadion am Lambrechtsgrund war voller Fans. Fangruppen, Familien, aber auch sehr viele Einzelpersonen waren gekommen, um Hansa zu sehen, aber auch um dem Neumühler SV Mut zu machen. Am 7:0 von Hansa gab es nichts zu kritisieren. Schön zu erleben für mich als Ex-Rostocker und bekennender Hansa-Fan, mit welcher natürlichen Art und Weise und ohne Star-Allüren Hansa hier zu Werke ging. Das war schon beeindruckend. Aber auch, dass sich mit Jänicke und Gusche zwei junge Leute zu bestimmenden Fußballern entwickelt haben. Diese, wie auch Dexter Langen oder Jörg Hanel, haben noch vergangenes Sportjahr bei mir in der BOXFOX-Schule das Boxen als Fitness- Training absolviert. Es scheint geholfen zu haben.

Frage: Was waren für Sie die „Knackpunkte“ des Spieles zwischen Hansa und Neumühle? Wer konnte Sie von den Spielern überzeugen?

Uwe Fox: Hansa spielte bis zum Schlusss schönen Angriffsfußball und die Neumühler haben es zu keinem Zeitpunkt verstanden, weder durch Laufarbeit oder eigene Angriffen, zu stören. Schon nach dem 0:1 war der Zug schnell weg. Wie bereits gesagt, habe ich bei Gusche und Jänicke die größten Entwicklungen gesehen, aber auch Marcel Schied ist wieder richtig „aufgeblüht“. Er ist zu einem zuverlässigen Stürmer herangewachsen. Toll, sie alle in der Landeshauptstadt MV zu sehen.

Frage: Es gab viel Jubel während der Weltreiterspielen in Kentucky bei den deutschen Vielseitigkeitsreitern um den Weltmeister Michael Jung, Para-Dressurreiterin Hannelore Brenner und die goldene deutsche Springreiter-Equipe mit Janne Friederike Meyer, die auch oftmals zu Gast bei reitsportlichen Turnieren in MV ist. Als Boxer muß man bekanntlich „Hindernisse“ aus dem Weg räumen, als Reiter muß man „diese“ mit dem Pferd „nur“ überspringen. Haben Sie auch ein Faible für den Reitsport?

Uwe Fox: Ich schaue das Reiten nur ab und an in der Sportschau oder im Sportstudio. Da ich mich aber als 7-jähriger im Grevesmühlener Reitstall herumtrieb, Pferde ausführen half oder beim Satteln mit Hand anlegen durfte, kam es auch da zu kleinen Ausritten. Gerne würde ich mir demnächst einmal die Zeit nehmen, um in Redefin vorbeizuschauen. Aber was die Leistungen der deutschen Reiterinnen und Reiter in Kentucky betrifft: Meinen allergrößten Respekt. Deutschland ist eben nicht nur eine Fußball- oder Rodel-Nation, sondern auch ein Land der Pferdesportler.

Frage: Vor der Volleyball-WM galt das deutsche Team als „Geheimfavorit“. Viele meinten sogar, Deutschland werde den WM-Erfolg der DDR von 1970 wiederholen. Daraus wurde nichts. Den Titel machten Kuba und Brasilien unter sich aus und Serbien wurde Dritter. Sind Sie ein wenig vom Abschneiden der Deutschen enttäuscht?

Uwe Fox: Deutschland hat mit dem Spiel um Platz sieben nach der 3:0-Niederlage gegen Bulgarien den 8. Platz erreicht. Das ist seit dem 4. Platz der DDR- Mannschaft vor 36 Jahren die beste Platzierung. Der Ex-Schweriner Robert Kromm (Verona) sprach davon, dass Deutschland mit allen, zumindest mit den Europäern mithalten kann. Nun hat man von neun WM-Spielen nur drei gewonnen und gegen eine europäpäische Mannschaft klar mit 0:3 Gewinn-Sätzen verloren. Das ist unterm Strich enttäuschend, leider.

Frage: Beim „Ironman auf Hawaii“ startete auch der Rostocker Andreas Raelert. Er wurde Zweiter. Wie beurteilen Sie dessen Leistung?

Uwe Fox: Andreas Raelert ist ein Muster an Beständigkeit, der sich sehr akribisch auf den Wettkampf vorbereitet. Schade, dass sein Aufschließen vier Kilometer vor dem Ziel nicht vergoldet wurde und er seiner Attacke Tribut zollen mußte. Aber ich bin sicher, dass er nun noch systematischer und wissenschaftlicher an die Vorbereitung des nächsten „Ironman“ auf Hawaii gehen wird. Sein zweiter Platz ist ihm Motivation fürs nächste Jahr.

Dann weiterhin beste Erfolge beim aktiven und passiven Sport!

Marko Michels (Text/Foto)