SPD und CDU ignorieren Bedarf an Konzeption zur Kulturentwicklung

Nach Angaben des kulturpolitischen Sprechers der Linksfraktion, Torsten Koplin, sind die Regierungsfraktionen offenbar nicht an einer umfassenden Konzeption zur Entwicklung der Kultur in M-V interessiert.

Anders sei die Ablehnung des Antrags der Linksfraktion „Erarbeitung einer Kulturentwicklungskonzeption des Landes“ nicht zu erklären.

„Hinsichtlich der kulturellen Entwicklung geben sich SPD- und CDU-Fraktion sehr selbstzufrieden, aus ihrer Sicht ist alles paletti“, sagte Koplin. „So wurden schon mehrere Anträge der Linksfraktion zur kulturellen Entwicklung oberflächlich und mit einer gehörigen Portion Arroganz abgebügelt“, kritisierte Koplin. Als Beispiele nannte er den Entwurf für ein Musikschulgesetz, die Absicherung der Theater- und Orchesterfinanzierung über 2009 hinaus und die Umsetzung des EU-Beschlusses zum Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs 2008.

„Genauso ignorant wurde heute unser Antrag für eine Kulturentwicklungskonzeption abgehandelt, es bestehe kein Bedarf“, so Koplin. „Das sehen die kulturellen Verbände, Vereine und die Kulturschaffenden im Land ganz anders“, betonte er. Zur Sicherung und Weiterentwicklung der Landeskultur sei eine langfristige finanzielle und organisatorische Absicherung erforderlich, ausgehend von einer tatsächlichen Kulturdebatte. Selbst Dieter Schröder, Mitglied des Kulturbeirates beim Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur erachte die Entwicklung von Konzepten und Strategien der Kulturpolitik für unbedingt erforderlich. „Es ist höchste Zeit, dass SPD und CDU von ihrem Elfenbeinturm steigen und erkennen, dass Kunst und kulturelle Entwicklung als Zukunftsressource verstärkt in das Zentrum der Landespolitik gestellt wird.“